Memories Of You - Part 17

Ruby - bei Danny - morgens

Sie hatte sich wieder dem Spiegel zugewendet und schmunzelte ihn durch ihre Reflektion an, bevor sie sich noch ein wenig Rouge aufstäubte und ihr Zeug wegpackte. Sein Aftershave roch göttlich! "Du musst heute...früher los?", erkundigte sie sich.

Danny, zu Hause, morgens

Danny konnte schlecht sprechen mit der Zahnbürste im Mund. Daher putzte er seine Zähne erst einmal zu Ende und spülte sich den Mund aus. "Ich muss in den Großhandel fahren und einiges einkaufen", sagte Danny. Sie bekamen viel gelifert, aber einiges musste er tatsächlich auch immer wieder selbst einkaufen.

Ruby - bei Danny - morgens

"Mal ein anderer Tagesablauf", kommentierte sie. Sie hatte sich neben ihm noch die Haare gestylt und zurechtgezupft, doch jetzt hatte sie kein Alibi mehr, um sich bei ihm aufzuhalten. "Okay. Ich werd mich dann mal anziehen gehen...", ließ sie ihn wissen.

Danny, zu Hause, morgens

„Hab nen schönen Tag“, wünschte er ihr schon mal und rieb sich selbst noch etwas Gel durch die Haare, ehe er sich ebenfalls anziehen ging. Für ihn ging es dann runter in die Küche. Er machte Kaya Frühstück und packte ihr nen kleinen Nachtisch zum Lunch ein. Das machte er jeden Morgen für sie. Er selbst trank einfach nur ein großes Glas Milch, während der Kaffee kochte, den er in zwei to go Cups füllte. Ruby wollte doch sicher auch einen. Den stellte er ihr bereit, mit einem Post it, mit ihren Namen drauf. Er musste gleich los und von ihr war noch keine Spur.

Ruby - bei Danny - morgens

Im selben Moment kam sie die Treppe heruntergeeilt, blieb auf einer Treppenstufe stehen, um sich den fehlenden Heel auf den Fuß zu ziehen und bemerkte dann den für sie bereitgestellten Kaffee auf dem Tisch. Sie strahlte direkt übers ganze Gesicht und nahm den Cup in beide Hände. "Aww, vielen Dank!", sie nahm einen eiligen Schluck. Sie war auch mal früher dran gewesen...

Danny, zu Hause, morgens

Danny nahm seine Autoschlüssel. „Soll ich dich absetzen?“, fragte Danny dann. Das lag ja auf dem Weg zu seiner Arbeit und wenn sie jetzt eh soweit war, machte das für ihn keine Umstände. Hätte man die beiden so heimlich beobachtet, hätte man vielleicht schon den Eindruck bekommen können, dass sie wie so ein altes Ehepaar waren. Irgendwie waren sie ja ziemlich gut aufeinander eingespielt, auch so ganz ohne Übung.

Ruby - bei Danny - morgens

"Uhm...ja, warum eigentlich nicht?", antwortete sie und positionierte ihre Handtasche auf ihrer Schulter. Sie ging in Gedanken durch, ob sie alles hatte oder sie irgendwas übersehen hatte. "Mit Kaya ist alles in Ordnung? Ich hab sie heute noch nicht gesehen", meinte sie nun und sah ihn an.

Danny, zu Hause, morgens

„Ja, kaya kommt klar. Sie ist noch oben und macht sich fertig, aber ihr Freund steht schon vor der Tür“, sagte Danny. Er hatte Keagans Auto jedenfalls an der Straße stehen sehen. „Wenn du alles hast, lass uns fahren. Ich bin schon etwas spät dran“, sagte Danny dann.

Ruby - bei Danny - morgens

"Verdammt! Wegen mir?", meinte sie."Verzeihung, Verzeihung, Verzeihung!", entschuldigte sie sich und verließ das Haus mit ihm. Sie wollte ihm doch eigentlich nicht im Weg stehen. Das fing aber gut an, mit ihren Vorsätzen...

Danny, zu Hause, morgens

„Nein,nein...“, beschwichtigte Danny, aber eigentlich war die schon indirekt der geund dafür. Wegen ihr hatte er kaum ein Auge zu gemacht und somit den Wecker erst so spät wahrgenommen. Aber natürlich machte er ihr keine Vorwürfe. So war das Leben eben und er musste auch mit Enttäuschungen klar kommen.

Ruby - bei Danny - morgens

Am Auto angekommen, nahm sie auf dem Beifahrersitz Platz und positionierte ihre Tasche zwischen ihren Füßen. "Meinen Arbeitsplatz kennst du ja. Brauch dir also keine Anweisungen geben...", stellte sie schmunzelnd fest. Ihren Arbeitsplatz kannte er wohl besser als jeder andere.

Danny, Auto, morgens

„Das ist wohl wirklich nicht nötig“, sagte Danny. Er fuhr aus der Garage und grüßte Keagan, in dem er die Hand hob. Dann fuhr er los. Der Verkehr war morgens immer etwas belebter und deshalb galt es keine Zeit zu verlieren. „Versprich mir, dass du heute auf dich aufpasst“, bat Danny nach einer Weile.

Ruby - Auto - morgens

"Du meinst, damit ich nicht noch ein Baby verliere?", entgegnete sie und sah zu ihm rüber. Das war schwarzer Humor vom feinsten. Sie verzog keine Miene. Aber die Trauer in ihren Augen ließ sich nicht verstecken. Aber mal ehrlich, was hatte sie noch zu verlieren? Das schlimmste, was dabei hatte passieren können, war eingetreten. Wäre sie im Moment schwanger gewesen, hätte sie verstehen können, dass sie arbeitstechnisch auf sich aufpassen sollte.

Danny, Auto, morgens

Danny bereute gleich etwas gesagt zu haben. Offensichtlich war es für sie total abstrakt, dass er sich ernsthaft Sorgen um sie machte. Er wollte sie nie wieder so sehen müssen, wie an diesem Abend, denn dabei hatte er nicht nur Angst um das Baby gehabt, sondern auch um sie. Er konnte eben nicht ändern, dass er Gefühle für sie hatte und das eben auch die Sorge um sie dazu gehörte. "Vergiss einfach, dass ich etwas gesagt habe", sagte Danny nun und schaute weiter auf die Straße. Er machte sich nicht einmal die Mühe zu ihr rüber zu sehen, weil das jetzt schon wieder so ne Sache war, die ihm in gewisser Weise einen Stich versetzte.

Ruby - Auto - morgens

Sie seufzte leise für sich und sah rechts an ihrem aufgestützten Arm aus dem Fenster. "Es tut mir leid", entschuldigte sie sich nun kleinlaut, nach einem längeren Moment von Stille. "Das war...unangebracht", gab sie zu. Sie wollte ihm gar nicht wehtun, sondern war überfordert von der Situation. Dieser Witz...Das war ihr Bewältigungsmechanismus, um nicht unter der Last, die sie innerlich noch immer runterzog, weinend zusammenzubrechen.

Danny, Auto, morgens

"Ist schon okay", sagte Danny wieder, aber irgendwie war es das nicht. Er kam damit doch auch nicht zurecht. Wie denn auch? Er versuchte das alles irgendwie zu verdrängen und mit wem hätte er auch darüber reden sollen, wenn er das Thema bei ihr lieber nicht ansprach. Sie erreichten jetzt ihren Arbeitsplatz und er hielt am Straßenrand, um sie raus zu lassen.

Ruby - Auto - morgens

Sie haderte kurz mit sich, drückte ihm aber kurzerhand einen Kuss auf die Wange, bevor sie ausstieg und sich nochmal zum Fenster runterbeugte, um ihn ansehen zu können. "Danke für's Fahren. Und für den Kaffee", demonstrativ hielt sie den Kaffee hoch. Sie war kurz davor, zu gehen, da sah sie ihm nochmal tief in die Augen. "Pass auf dich auf", bat sie ihn nun, bevor sie sich umdrehte, über einen schmalen Grünstreifen stöckelte und auf das Bürogebäude zuging.

Danny, Auto, morgens

Danny sah ihr kurz nach und atmete dann tief durch. "Reiß dich zusammen", ermahnte er sich wieder selbst, ehe er weiter fuhr. Er musste sich jetzt auf die Arbeit konzentrieren und da hatte sie nichts in seinem Kopf zu suchen.

Ruby - Auto - morgens

Eine weitere Situation, vor der sie sich im Vorfeld bereits gefürchtet hatte, war jetzt eingetreten. Natürlich wollte jeder wissen, weshalb sie krank gewesen war, v.a. wenn sie während der Arbeit ging. In diesem Fall entschied sie sich allerdings, zu lügen. Es wäre einfach eine Tortur, das Mitleidsgesäusel der anderen zu hören. Stattdessen erzählte sie allen etwas von einem Magen-Darm-Infekt, den sie jetzt unter Kontrolle hatte.

Danny, Arbeit, morgens

Danny fuhr zum Restaurant, wo sein Chef schon auf ihn wartete. Mit dem Transpoter ging es dann in den Großhandel, wo er den ganzen Vormittag zu tun hatte. Danach ging es im Restaurant weiter. Alles musste weggepackt werden, die neuen Tageskarten mussten geschrieben werden und dann begann eigentlich erst sein eigentlicher Job. Heute war wieder ein langer Tag für ihn und er wusste, dass er erst wieder spät zu Hause sein würde.

Ruby - bei Danny - abends

Auf der Arbeit hatte sie einiges aufzuholen, weshalb sie einige Überstunden dranhängte. Gewohnheitsmäßig hätte sie sich beinahe wieder mit einem Taxi zu ihrer Wohnung bringen lassen. Sie war gerade dabei gewesen, dem Taxifahrer die Zieladresse mitzuteilen, da berichtigte sie sich schnell zu Dannys Wohnsitz. Dort angekommen, befreite sie sich erstmal von ihren Schuhen und schlüpfte in eine Jogginghose samt weißem Tanktop. Dann ging sie in die Küche und sah nach, was für Zutaten zur Auswahl standen. Spontan entschied sie sich, etwas für Kaya und Danny zu kochen. Griechischer Tomatenreis mit Tzatziki. Es war nichts außergewöhnliches, aber sie hoffte, dass die beiden sich darüber freuten.

Kaya, zu Hause, abends

Kaya kam nach ihrem Volleyballtraining nach Hause. Sie kam durch die Garage, weil sie so gleich ihre Trainingsklamotten in die Wäsche packen konnte. Für gewöhnlich war sie ja jetzt alleine zu Hause, weil Danny lang im Restaurant war. Doch da waren Geräusvhe in der Küche und für eine Sekunde fühlte es sich an, als wenn ihre Mum wieder da war. Natürlich war es nur Ruby, anders wäre das wohl auch nicht möglich gewesen. „Oh hey“, sagte Kaya. „Riecht gut hier“, stellte sie fest.

Ruby - bei Danny - abends

"Heyyy!", begrüßte sie Kaya freudig und schenkte ihr nur einen kurzen Schulterblick, weil sie gerade dabei war, die geschnittenen Tomaten in die Pfanne zum Reis zu geben. "Das freut mich, danke dir", meinte sie und wendete sich nun Kaya zu. "Wie war dein Tag?", erkundigte sie sich daraufhin interessiert.

Kaya, zu Hause, abends

Kaya war die Frage schon gar nicht mehr gewohnt. Sie hätte sich jetzt Reste gemacht oder einen einfachen Salat oder sowas. „Mein Tag war gut. Schule war okay und das Training tat jetzt gut“, sagte Kaya. Ihre Hausaufgaben hatte sie schon in einer Freistunde fertig gemacht.

Ruby - bei Danny - abends

"Das ist schön", erwiderte Ruby. "Hast du heute noch was vor? Willst du mir beim Kochen helfen?", erkundigte sie sich, ehe sie hinterherschob: "Fragt man eine 16-Jährige sowas?", sie lachte nervös, während sie den Reis würzte. Sie war nie eine Mutter, ansonsten wüsste sie das wahrscheinlich. Zudem kannte sie Kaya noch nicht allzu gut.