Memories of You - Part 14

Ruby - Restaurant - abends

Als das Gericht gebracht wurde, fiel ihr direkt der Geruch auf. Mal sehen, ob sich ihre Annahme bestätigte oder ihre Nase sie trügte. Sie nahm mehrere Bissen. Abgeschmeckt war es 1A. Nichts im Vergleich zu ihrem letzten Besuch hier, wo es an Pfeffer gemangelt hatte, und leicht versalzen war. Auch die anderen Gewürze verschmolzen regelrecht mit dem Gericht. Während sie aß, beobachtete sie das Geschehen um sich herum. Die Atmosphäre im Restaurant war schön, die Menschen schienen zufriedener.

Danny, Restaurant, abends

Nicht alle Gäste bestellten ein Dessert, aber trotzdem musste er einige vorbereiten. Desserts waren für ihn wie der Orgasmus beim Sex. Daher gab es auch keine Fertigprodukte. Selbst das Eis war selbstgemacht. Darauf war er sehr stolz.

Ruby - Restaurant - abends

Falls irgendwo Fertigprodukte verwendet wurden, schmeckte ihre Zunge das normalerweise direkt heraus. Hier konnte sie schwören, dass die Nachspeise von Anfang bis Ende in Eigenarbeit entstanden war - und das lohnte sich. Okay, skeptisch hatte sie den Laden betreten, aber alle drei Gerichte konnten letztlich auf ganzer Linie überzeugen. Sie war gerade etwas baff. Als die Bedienung kam, um abzuräumen und sie bezahlte, erkundigte sie sich freundlich, ob sie mal den Koch sprechen konnte.

Danny, Restaurant, abends

Danny fertigte gerade ein weiteres Dessert, als eine der Kellner ihn holen kam, weil ein Gast ihn sprechen wollte. "Na gut, ich komm gleich", sagte Danny und machte das Dessert fertig, ehe er den Kellner folgte. Als er Ruby entdeckte, war er sichtlich überrascht. "Mrs. Abrams...sie sind ja schon hier", sagte er überrascht. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet.

Ruby - Restaurant - abends

"Mr. Hayland! Ich war sogar schon seit den letzten 3 Gängen hier", antwortete sie keck, verzog aber keine Miene, weil das Aufschluss darüber geben könnte, wie ihr Urteil nun ausfiel. Sie ließ ihn noch etwas zappeln.

Danny, Restaurant, abends

"Oh wirklich?", fragte Danny immer noch überrascht. "Na dann kann ich nur hoffen, dass dieses Mal alles zu ihrer Zufriedenheit war und wenn nicht, bin ich natürlich interessiert daran, was ich besser machen kann", sagte Danny. Er wusste, dass seine Leistung heute Abend sehr zufriedenstellend gewesen war und konnte eigtnlich nur noch hoffen, dass sie das auch so sah. Ja, er zeigte sich da einfach weiterhin sehr selbstbewusst.

Ruby - Restaurant - abends

"Wie schätzen Sie denn ihre Leistung am heutigen Abend ein?", erkundigte sie sich interessiert. "Haben Sie Ihrer Meinung nach alles gegeben?" Natürlich hatte sie sich fleißig Notizen gemacht, um eine möglichst akkurate und ehrliche Kritik verfassen zu können. Sie achtete darauf, dass er sich keinen Blick erhaschen konnte.

Danny, Restaurant, abends

"Nun vielleicht gab es hier und da mal eine etwas längere Wartezeit, aber ich bin mit allen Essen zufrieden, die die Küche verlassen haben. Sie representierten das, was ich mit meinem Essen zeigen möchte. Also ja, alles in allem bin ich mit meiner Leistung heute Abend zufrieden und bin gespannt, wie es ihnen geschmeckt hat. ", sagte Danny.

Ruby - Restaurant - abends

"Hm. Oookay. Wie es mir geschmeckt hat? Meine Kritik lässt sich mit wenigen Worten äußern...", begann sie, machte eine dramatische Pause und gab einen Seufzer von sich. Das sagte erstmal recht wenig aus; konnte gut oder schlecht sein.

Danny, Reataurant, abends

"Sie spannen mich ja echt auf die Folter", stellte Danny fest. Das machte ihn gerade ganz schön verrückt. "Sagen sie es einfach so wie es ist. Ich kann und werde damit umgehen", sagte Danny ehrlich.

Ruby - Restaurant - abends

"Das sind klare Worte", antwortete sie mit einem klitzekleinen Schmunzeln. "Was soll ich sagen...", sie warf einen Blick auf ihre Notizen, bevor sie ihn ansah und ihm die sehnlichst erwünschte Antwort gab, "Sie haben bestanden."

Danny, Restaurant,abends

Oh man, da spannte sie ihn so lange auf die Folter und dann sagte sie nur das? "Bestanden? Das kann man ja jetzt auch so oder so deuten. Kann ich ihnen nicht noch mehr entlocken?", fragte Danny mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Ruby - Restaurant - abends

"Ich weiß nicht...können Sie?", entgegnete sie mit einem breiten Grinsen. Okay, sie wollte jetzt auch nicht ganz so fies sein, also würde sie ihm mehr Informationen zuteil werden lassen. "Ich hab nichts zu beanstanden. Wie Sie das geschafft haben, ist mir - ehrlich gesagt - ein Rätsel".

Danny, Restaurant, abends

"ich sagte ja bereits, bei ihrem ersten Besuch haben sie mich an meinem absoluten Tiefpunkt erlebt. Doch das hier bin ich. Kochen ist meine Leidenschaft. Für mich ist es eine Art Kunst immer wieder neue Geschmackskombinationen zu schaffen und die Geschichte aus vielen Ländern auf einem Teller zu vereinen. Nicht umsonst bin ich jahrelang durch die Welt gereist, um immer mehr zu entdecken und zu probieren. ich lebe fürs Kochen und ich bin sehr dankbar, dass ich ihnen das heute beweisen durfte.", sagte Danny ehrlich. Er hätte das einfach nciht so stehen lassen können.

Ruby - Restaurant - abends

"Sie hatten Glück. Haben mich heute auf dem richtigen Fuß erwischt, normalerweise vergebe ich keine zweiten Chancen, müssen Sie wissen", erläuterte sie. "Mit dieser Einstellung und der Leidenschaft für's Kochen werden Sie es noch weit bringen", meinte sie zuversichtlich.

Danny, Restaurant, abends

"Glauben sie mir, ich weiß, dass ich heute wirklich Glück hatte. Manchmal muss man einfach einen Versuch wagen. Manchmal hat man Glück, manchmal fährt man gegen eine Wand. Trotzdem sollte man nie aufgeben und immer daran glauben, was einem wichtig ist", sagte Danny.

Ruby - Restaurant - abends

"Sie sind ein inspirierender junger Mann", bemerkte sie lächelnd und erhob sich von ihrem Stuhl, um sich bereit machen zu gehen. "Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg", sie verstaute die Notizen in ihrer Handtasche.

Danny, Restaurant, abends

„Vielen Dank“, sagte Danny lächelnd. „Sie sind natürlich jeder Zeit wieder hier willkommen, auch wenn es mal nicht für die Arbeit ist“, sagte Danny vorschlagend.

Ruby - Restaurant - abends

"Wäre gut möglich, dass man mich hier noch des Öfteren sieht", entgegnete sie. "Außer natürlich, Sie schaffen es mal wieder, Ihre Qualitätem völlig zu untergraben", sie grinste und legte sich die Tasche über die Schulter. "Also dann...vielleicht sieht man sich ja mal wieder".

Danny, Restaurant, abends

Das war schon Zeichen genug für Danny, dass sie es damit auch wirklich ernst meinte. Er hatte sie wirklich überzeugen können und seine Freude darüber war auch deutlich zu erkennen. "Bis dann", sagte Danny und ging dann in die Küche zurück, wo er die freudige Nachricht auch dem Rest des Teams mitteilte.

Naomi - unterwegs - nachmittags

Durch Trampen und Busfahren hatte sie es endlich geschafft, in ihre Stadt zurückzukommen. Sobald sie das Stadtschild sah, wurde sie von einer Welle der Erleichterung überrollt. Ihre kleine Reise war gefährlich gewesen, aber gottseidank war sie heil wieder angekommen. Ob sie Angst hatte, ja. Ihr würde einiges bevorstehen, wenn sie da nur mal an ihre Eltern dachte. Aber sie konnte es kaum erwarten, ihren Freund und all die anderen zu sehen.

Alec, zu Hause, nachmittags

Alec hatte die letzten Tage nichts von Naomi gehört, was ihn mehr als beunruhigte. Er hatte sich schließlich doch an ihre Eltern gewendet, weil er einfach besorgt gewesen waren. Eigentlich mochte er sie nicht wirklich und sie hatten ihn auch nicht wirklich bemüht ihn kennenzulernen, aber sie sahen, dass er wirklich besorgt war und erst durch ihn erfuhren sie, dass Naomi überhaupt erst die Schule verlassen hatte. Alec bekam also seine Bestätigung, dass etwas so gar nicht stimmte und das machte es nur noch schlimmer. Er versuchte Naomi auf dem Handy zu erreichen, aber auch da ging niemand ran. So viel Sorgen hatte er sich noch nie gemacht. Ihr könnte sonst etwas passieren und vielleicht würden sie das niemals erfahren. Schon viele junge Frauen waren verschwunden, weil sie getramped waren und jetzt lief sie da draußen irgendwo alleine herum und setzte sich dieser Gefahr aus. Alec konnte nicht mehr schlafen oder essen. Er dachte die ganze Zeit nur an sie und rief ständig bei den Eltern an, ob es etwas neues gab.

Naomi - bei Alec - nachmittags

Ihre Eltern ließ sie vorerst außen vor, da sie zuerst Alec sehen musste. Das Erfreuliche zuerst. Den Rest des Weges legte sie zu Fuß zurück und klingelte schließlich bei Alecs Haus. Sie knetete nervös ihre Hände. Immerhin hatte sie ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen, u.a. weil sie nicht an das Handy gegangen war. Was hätte sie auch tun sollen, er hätte sie mit Fragen gelöchert und ihr davon abgeraten - und wer weiß, vielleicht hätte sie es daraufhin sein lassen. Trotz allem fühlte sich ihr rebellischer Akt richtig an.

Alec, zu Hause, nachmittags

Alec war alleine zu Hause und saß mit dem Laptop und dem Handy auf dem Bett. Er wartete auf ein Zeichen von ihr. Irgendwas! Er wusste nicht, was er sonst tun sollte. Sein erster Impuls war gewesen einfach selbst los zu fahren und zu schauen, ob er irgendwo auf sie traf. Doch es gab so viele verschiedene Routen und die Strecke war einfach zu weit. Es war viel zu unwahrscheinlich, dass er sie fand. Also durchsuchte er immer wieder das Internet nach Polizeiberichten oder Zeitungsartikeln, die ihm vielleicht sagten, wenn wirklich was schlimmes passiert war. Als es klingelte, wurde er unterbrochen. Er ging davon aus, dass es die Post war, denn seine Mum erwartete irgendeine Lieferung für das Restaurant, die er annehmen sollte. Er ging also nach unten und öffnete die Tür. Wie erstarrt hielt er in der Bewegung Inne, als er sie sah. "Um himmels Willen....", entfuhr es ihm und er zog sie blitzschnell in seine Arme und hielt sie fest an sich gedrückt.

Naomi - bei Alec - nachmittags

"Um himmels Willen...?", wiederholte sie ihn verdutzt. Sie hatte ja keine Ahnung, was für Ängste sämtliche Leute in den letzten Tagen durchgestanden hatten. Ihre Arme schlang sie um ihn und fühlte sich direkt wieder wohl. Die Strapazen hatten sich spätestens jetzt gelohnt.