Memories of You - Part 6

Keagan - Busbahnhof - mittags

Er nickte verständnisvoll. "Aufessen", bat er sie nun, mit Blick auf ihren angefangenen Schokoriegel. Zwar verstand er ihre Situation, aber er machte sich aufrichtig Sorgen um sie. Notfalls musste sie eben trotz ausbleibendem Hunger etwas runterdrücken, denn er würde nicht zulassen, dass aus einem Bad Scenario ein Worst Case Scenario wurde und sie neben dem Kummer wegen ihrer Mutter noch in einer Klinik landete.

Kaya, Busbahnhof, mittags

Kaya aß ihren Schokoriegel auf, während sie zum Bus gingen. Sie mussten sich ja jetzt schon ein wenig beeilen, weil der Bus am anderen Ende fuhr. Der Fahrer wartete an der Tür und checkte ihre Tickets, dann konnten sie einsteigen. Der Bus war schon etwas voller, aber nur weil er weiter in die Großstadt fuhr. Ihre kleine Stadt war nur ein Zwischenstop. Kaya suchte sich einen Platz weiter hinten und nahm dann erst einmal einen Schluck von ihrem Wasser. Irgendwie war sie außer Atem. "Geschafft", sagte sie dann.

Keagan - Busbahnhof - mittags

"Ja", seufzte er und sah nach vorne. Er wusste gerade gar nicht, ob es gut oder schlecht war, jetzt schon wieder nach hause zurückzukehren. Alles war irgendwie in der Schwebe und keiner wusste, was zu tun war - so schien es ihm. "Bald zuhause, in gewohnter Umgebung...", murmelte er.

Kaya, Bus, mittags

"Das wird seltsam", sagte sie gleich. Das machte ihr immer noch Angst. Würde ihr das sauer sein? Würde er sie wirklich wegschicken? Wie würde sich die Sache mit Keagan entwickeln? Würde er sich an sein Versprechen halten oder doch wieder zu dem grosskotzigen Frauenheld werden? So richtig wollte sie die Antworten auf all die Fragen gar nicht herausfinden. "Alles wird anders", sagte sie dann aber, denn ohne ihre mum war es das auf jeden Fall.

Keagan - Bus - mittags

"Ungewohnt in gewohnter Umgebung...Ich weiß", überlegte er laut. Er wusste, dass sie seine Hilfe jetzt mehr denn je benötigen würde, und er würde so gut es ging für sie da sein. "Wir schaffen das. Gemeinsam", und als er das sagte, fasste er nach ihrer Hand und verschränkte seine Finger mit ihren.

Kaya, Bus, mittags

Kaya drückte jetzt seine Hand und lehnte sich an seine Schulter. "Keine Sorge, wenn wir zu Hause näher kommen, lass ich das mit dem Kuscheln, damit dein Image in Takt bleibt", sagte sie zu ihm. Doch für einen Moment brauchte sie das einfach noch. Einfach jemand der ihr Halt gab und das Gefühl, dass sie nicht alleine war.

Keagan - Bus - mittags

Er sah sie regelrecht schockiert an. "Huh? Nein", beharrte er. "Was redest du da? Du bist meine Freundin, das sollen alle wissen", stellte er klar. Sein Image war ihm egal, es gab Dinge, die einfach so viel wichtiger waren. Und er hatte kein Problem damit, zu ihr zu stehen. Er brauchte keine anderen Mädchen neben ihr.

Kaya, Bus, mittags

Kaya hatte ihm damit ja nicht zu Nahe treten wollen. Sie hatte nur erwartet, dass er das eben doch eher langsam angehen wollte, gerade was das mit der Öffentlichkeit anging. Sie hatte ihn da einfach zu nichts drängen wollen. "Ooo....okay", sagte Kaya zögerlich. Das kam schon sehr überzeugend rüber und sie konnte gar nicht anders, als ihn dafür nochmal sanft zu küssen. "Danke", sagte sie dann wieder leise.

Keagan - Bus - mittags

"Nichts zu danken, Prinzessin", antwortete er ruhig und zog sie etwas näher an sich heran. Er schweifte mit den Gedanken ab, überlegte wie ihre Rückkehr wohl aussehen würde. Die unterschiedlichsten Szenarien gingen ihm durch den Kopf, während sich der Bus ihrem Heimatort immer mehr näherte.

Kaya, Bus, mittags

Kaya malte sich auch die verrücktesten Dinge in ihrem Kopf aus. Sie hatte einfach ein ungutes Gefühl. Sie wollte nicht, dass Keegan Ärger bekam, aber vor allem machte sie sich ja auch Sorgen, wie es mit ihr weiter ging. Wie würde es sein wieder zu hause umringt von den Sachen ihrer Mum zu sein? Würde sie es wirklich schaffen stark genug zu sein? Bei all den Gedanken, wäre sie am liebsten wieder davon gelaufen, doch sie wusste, dass sie das richtige tat.

Keagan - Bus - mittags

Während der restlichen Fahrt sah er gedankenverloren aus dem Fenster und beobachtete die Menschen und Autos, die sich auf der anderen Seite der Scheibe befanden. "Bist du aufgeregt?", erkundigte er sich bei Kaya.

Kaya, Bus, mittags

"Mir ist total übel", sagte Kaya nickend. Sie war nie jemand gewesen, der Angst gehabt hatte nach Hause zu gehen. Selbst wenn sie mal eine schlechte Note gehabt hatte, dann hatte sie das lieber einfach gebeichtet und es hinter sich gebracht. Doch das hier war jetzt eifnach anders. Vielleicht weil sie sich ihrem Dad so fremd fühlte und alles irgendwie so ungewiss war. Es war einfach so, als wenn ihr zu Hause, ihr sicherer Hafen, mit ihrer Mutter zusammen gestorben waren.

Keagan - Bus - mittags

Besorgt sah er sie von der Seite an, bevor er ihr liebevoll durchs Haar strich und ihr einen Kuss auf den Kopf gab. "Tief durchatmen", schlug er ihr vor. "Soll ich mit dir zu deinem Dad kommen? Oder möchtest du das lieber alleine regeln?", erkundigte er sich.

Kaya, Bus, mittags

"Lass mich nicht alleine", bat sie schon fast panisch und sah ihn auch so an. Sie hatte wirklich Angst vor dem, was sie erwartete und vielleicht wenn sie ihrem Dad zeigte, dass es genug Gründe gab warum sie hier nicht weg wollte, dann musste sie das auch nicht.

Keagan - Bus - mittags

"Okay", antwortete er. Wenn sie das wollte, dann würde er das auch tun. "Dann werd ich dabei an deiner Seite sein. Und deine Hand halten...- falls dir das recht ist?", fügte er hinzu und suchte Augenkontakt.

Kaya, Bus, mittags

Kaya sah ihm unsicher in die Augen und nickte dann. "Er kennt dich ja schon....also irgendwie....das ist okay", sagte Kaya gleich. Auch sie wollte darauf kein Geheimnis machen, vor allem weil ihm seine Unterstützung ja so wichtig war.

Keagan - Bus - mittags

Er nickte und drückte sanft ihre Hand. Die restliche Fahrt schwiegen sie beide einfach nur. Als sie aus dem Bus stiegen, atmete er erstmal tief ein und aus. "Hm, okay. Ab in die Schlacht, würd ich sagen", meinte er und sah zu Kaya.

Kaya, unterwegs, nachmittags

Da waren sie also wieder...zu Hause. Es fühlte sich so vertraut an und dennoch so fremd. Sie hatte wieder das Gefühl, als wenn sie jeder anstarrte. Ihre Mum war hier sehr bekannt gewesen, denn es gab in der Kleinstadt nicht viele Inneneinrichter. Sie lief mit Keagan jetzt zu sich nach Hause. Das war nicht weit und dennoch wäre es ihr lieber gewesen, wenn es nicht so schnell gegangen wäre. Vor dem Haus stand ein auto, dass sie nicht kannte. Es war sicherlich nicht von dem Freund ihres Vaters, denn dessen Auto kannte sie bereits. "Irgendwer ist zu Besuch", sagte sie leise. Kam jetzt etwa schon die ganze Familie von dem Partner ihres Dads? An ihren Bruder dachte sie jedenfalls so gar nicht dabei.

Keagan - bei Kaya - nachmittags

"Ouh", meinte er und ließ seinen Blick umherschweifen. Ob das jetzt gut oder schlecht war...man wusste es nicht. "Dann lass uns uns mal in die Höhle des Löwen begeben", er bewegte sich mit ihr auf die Eingangstür zu. Bisschen mulmig war ihm schon in dieser ungewohnten Situation.

Kaya/Danny, zu Hause, nachmittags

Kaya war wirklich total schlecht. Sie hatte wieder das Gefühl nicht atmen zu können. Fest drückte sie Keagans Hand, als sie den Schlüssel ins Schloss steckte und die Tür aufschloss. Drinnen hörte sie stimmen. Es klang nach einem ernsten Gespräch, doch sie konnte noch nichts verstehen. Leise stellte sie ihre Tasche ab, um sich ihre Jacke auszuziehen und hing ihren Schlüssel an das Schlüsselboard. Plötzlich verstummten die Stimmen und kaya blickte schon fast panisch zu Keagan. "Kaya?", rief ihr Dad, aber sie war viel zu festgefroren um zu antworten. Dann sah sie ihn aus dem Wohnzimmer blicken. "Gott sei dank, du bist zu Hause", sagte er erleichtert und man sah ihm wirklich an, dass er sich Sorgen gemacht hatte. So hatte Kaya das nicht erwartet. Noch weniger hatte sie damit gerechnet, dass Danny nun aus dem Wohzimmer kam und sie einfach in seine Arme zog. "Kleines....was machst du nur? Ich hatte solche Angst", sagte Danny und hob sie sogar etwas hoch in der Umarmung. "Da...danny", stotterte Kaya überrumpelt heraus. Sie ließ erst jetzt Keagans Hand los, um ihren Bruder zu umarmen. Es war schon komisch, dass sie noch so gar nicht an ihren Bruder gedacht hatte und wie es ihm damit gehen könnte. Es war doch auch seine Mum. Und plötzlich wurde ihr auch klar, dass sie gar nicht so alleine mit diesem Schmerz war. Ihr Bruder hatte ja auch seine Mum verloren. "Wo warst du? Wir sind hier verrückt vor Sorge gewesen", sagte Danny und sah dann zu Keagan. "Und wer ist das?", fragte er gleich und schaute erst einmal finster. Kaya griff wieder nach Keagans Hand. "Danny...du erinnerst dich doch noch an Keagan....er hat mal nebenan gewohnt", sagte Kaya dann gleich sanft. "Da ist jemand groß geworden", bemerkte Danny immer noch ein wenig skeptisch. Sie waren auf einer Augenhöhe.

Keagan - bei Kaya - nachmittags

"Joa. Leute wachsen innerhalb von Jahren. Sowas soll's geben", entgegnete Keagan mit einem Schulterzucken und einem anschließenden Grinsen. Dannys skeptischer Blick gefiel ihm nicht so ganz, deswegen wurde er gerade ein bisschen frech.

Danny/Kaya, zu Hause, nachmittags

Danny war einfach skeptisch vor allem weil er wusste, dass seine Schwester gerade sehr verletzlich war. Da kam ganz eindeutig der Beschützerinstinkt durch. Ihm entging ja auch nicht, dass sie Händchen hielten. "Na wie nett von dir, dass du Kaya nach hause gebracht hast", sagte Danny und erwartete jetzt eigentlich, dass er erst einmal ging und er sich um Kaya kümmern konnte, doch er schien keine Anstalten zu machen. "Danny....sei nett...er ist mein Gast....und mein Freund", sagte Kaya jetzt. Danny sah sie daraufhin ungläubig an. "Kaya...das ist eine Familiensache...", fing Danny an. "Keagan bleibt bei mir", sagte Kaya aber gleich. Auch wenn Danny da war, wusste sie noch immer nicht, was auf sie zu kam. Keagan gab ihr da halt.

Keagan - bei Kaya - nachmittags

Natürlich war die vorherrschende Situation relativ unangenehm, aber es gefiel ihm, wie Kaya sich durchsetzte und zu ihm hielt. Spontan näherte er sich ihrem Kopf und drückte ihr einen Kuss auf. Da war ihm auch egal, wer alles zusah. Er hielt weiterhin ihre Hand und wartete ab, was nun geschah.

Danny/Kaya

Danny war das alles andere als Recht, dass konnte man deutlich an seinem Blick sehen. Kaya hatte nicht erwartet, dass er sie jetzt wirklich küsste, aber irgendwie machte ihr das jetzt auch nichts aus. Sanft sah sie Keagan an und streichelte über seine Hand, auch weil es sie selbst beruhigte. "Kaya", hörte sie jetzt die Stimme ihres Dads, die sehr tadelnd klang. Sie setzte sich in Bewegung und zog Keagan mit sich ins Wohnzimmer. Danny folgte ihnen. Puh...es schien sonst niemand da zu sein, auch nicht sein komischer Partner. "Wo bist du gewesen?", fragte ihr Dad jetzt nochmal und es klang vorwurfsvoller als bei Danny. "Ich musste einfach raus", sagte sie und wollte ihm keine genauen Informationen geben. "Du kannst doch nicht einfach abhauen. Wir hätten fast die Polizei eingeschaltet. Keine der Freundinnen hat dich gesehen und jetzt tauchst du mit....mit ihm hier auf", sagte ihr Dad sauer. "Mit ihm?", fragte Kaya gleich sauer. "Das ist Keagan...du kennst ihn...er ist nicht irgendwer für mich, was du wissen würdest, wenn du nicht immer so sehr mit dir selbst beschäftigt wärst", sagte Kaya jetzt sauer. "Du durftest auch deinen Freund mitbringen und ich darf es nicht? Dabei bin ich es hier die trauert", sagte Kaya sauer. Sie ließ sich das von ihrem dad gerade nicht gefallen.

Keagan - bei Kaya - nachmittags

Im Stillen war er gerade mehr als stolz auf seine Freundin, sie lief ja förmlich zu ihrer Höchstform auf. Sie durfte sich das ruhig leisten, denn seiner Meinung nach war sie gerade im Recht. "Sie ist gesund und wohlbehalten wieder zurück. Ich seh nicht, wo das Problem liegt?", kommentierte Keagan nun.