Memories of You - Part 7

*dann hüpfen wir mal weiter*

Naomi - Schule - morgens

Nachdem sie Alecs Nachricht gestern Abend bekommen hatte, war ihr für einen Moment lang das Herz stehen geblieben. Er machte Schluss mit ihr? Per SMS? Aus heiterem Himmel? Sie war so geschockt gewesen, dass sie gar nicht erst daran gedacht hatte, darauf in irgendeiner Weise zu reagieren. Stattdessen hatte sie ihr Gesicht im Kissen vergraben und geweint. Heute morgen ist sie aufgestanden, hatte ihre Routine befolgt und sich dann in die Schule begeben. Dort hatte sie auf ihrem Stuhl Platz genommen und starrte nun geistesabwesend Löcher in die Luft.

Keagan - zuhause - morgens

Er schickte Kaya eine SMS: "Hey, geht's dir soweit gut? Soll ich dich abholen?", erkundigte er sich, während er sich am Esstisch gerade einen Löffel seiner Cornflakes in den Mund schob.

Alec, zu Hause, morgens

Alec hatte kaum geschlafen und sich selbst auch in den Schlaf geweint. Noch nie war etwas so schlimm für ihn gewesen, wie das. Doch was hatte er schon für ne Wahl? Er musste sie beschützen und bis ihm was einfiel, wie das vielleicht auch anders ging, war das der einzige Weg. Jetzt fühlte er sich krank, aber seine Mum schien immer noch so sauer, dass es wohl keinen Sinn machte, nen Kranktag hervor zu schleichen. Wie sollte er Naomi nur unter die Augen treten? Er fühlte sich schrecklich und das sah man ihm auch an. Er war völlig in sich zurück gekehrt.

Kaya, zu Hause, morgens

Kaya hatte ein wenig Schlaf bekommen, aber sie fühlte sich noch nicht bereit für die Schule. Sie wollte ihren Bruder und ihren Dad begleiten um die Beerdigung vorzubereiten. Sie wusste doch am besten, was ihrer mum gefallen hätte. Natürlich hätte sie keagan gerne dabei gehabt, aber da er sich gestern nicht mehr gemeldet hatte, ging sie davon aus, dass es wohl doch Ärger bei ihm gegeben hatte. Sie schrieb ihm also, dass sie nicht zur Schule kam und hoffte, dass er sich später nochmal meldete.

Keagan - zuhause - morgens

"Kaya kommt heute nicht zur Schule...", murmelte er hörbar, als Alec den Raum betrat und sah kurz zu ihm auf. Irgendwie war er der Meinung, das interessierte Alec vielleicht, da er ja mit ihr befreundet war. "Du siehst nicht gut aus, Bruder...", bemerkte er überrascht.

Alec, zu Hause, morgens

"Können wir einfach los und es hinter uns bringen?", fragte Alec. Er hatte Keagan nicht wirklich zugehört, denn mit seinen Gedanken war er einfach ganz woanders. "Ich will heute nicht wieder ne Strafarbeit bekommen", sagte er einfach und packte seine Kamera ein. Das war wohl alles, was ihm jetzt noch freude machen könnte, aber nicht einmal zum Fotografieren hatte er noch Lust. Sein Herz tat einfach weh.

Keagan - zuhause - morgens

Alec wollte gar kein Frühstück? Er jedenfalls schlang noch schnell den Rest seiner Cornflakes hinunter und schnappte sich seinen Rucksack. Alec sollte nicht seinetwegen ständig bestraft werden, das war in letzter Zeit leider schon oft genug passiert. "Okay, dann mal los..."

Alec, Schule, morgens

Alec hatte absolut keinen Appetit. Ihm war sogar eher schlecht wenn er an die Schule dachte. Es würde so weh tun Naomi zu sehen oder vielleicht noch von ihr konfrontiert zu werden. Dann aber auch das eklige grinsen von orson wenn er sah, dass er doch gewonnen hatte. Alec ging es gar nicht gut damit. Auf der Fahrt zur Schule, schwieg er und reagierte nicht mal auf die typischen Faxen seines Bruders, die ihn sonst wahnsinnig machten.

Keagan - Schule - morgens

Spätestens als Alec nicht auf ihn reagierte, wusste er dass etwas extrem schief lief. Alec schien komplett leblos, wie als wäre seine Hülle zwar anwesend, aber als hätte er kein Innenleben. Keagan nahm sich vor, vor allem jetzt ein wachsames Auge auf seinen kleinen Bruder zu haben. Das kam ihm einfach verdammt seltsam vor.

Alec, Schule, morgens

Wie ein Roboter ging er durch die Schulflure zu seinem Spint, holte seine Sachen raus und setzte seinen Weg fort. Es war schon komisch, dass Naomi nicht da stand um auf ihn zu warten. Auch wenn sie in der Schule ja eh kein Pasr gewesen wären, so fehlteihm ihr Lächeln und eben das wissen, dass sie sich auf ihn gefreut hatte, so wie er sich auf sie. Das gehörte jetzt wohl der Vergangenheit an und dies versetzte ihm wieder einen Stich. Wortlos betrat er den Klassenraum, vermied es zu ihr zu sehen und setzte sich soweit wie möglich weg von ihr.

Naomi - Schule - morgens

Sie sah kurz von ihrem Buch auf, in dem sie gerade las, als sie bemerkte, dass die Brüder den Klassenraum betraten. Seine SMS zu lesen war die eine Sache, aber ihn jetzt zu sehen, mit dem Wissen, dass er für sie unnahbar war...das tat unglaublich weh. Ihr Gehirn war eh kurz vorm Platzen, weil sie zumindest einen plausiblen Grund für das plötzliche Aus haben wollte, aber darauf einfach keine Antwort fand.

Keagan - Schule - morgens

Er nahm Platz und sein Blick schweifte zuallererst zu Kayas leerem Platz. Das war alles immer noch so komplett unverständlich und irreal.

Alec, Schule, morgens

Alec spürte ihren Blick, aber musste weiter dem Drang widerstehen zu ihr zu sehen. Es tat so unglaublich weh zu wissen, dass es so nicht hätte sein müssen. Ein Teil von ihr wollte sauer auf sie sein, weil sie es ja erlaubt hatte, dass Orson diese Bilder von ihr machte. Doch dennoch war der Teil von ihm stärker, der sie einfach beschützen wollte und er konnte ihr nicht wirklich Vorwüfe machen. Sie hatte diesen Arsch halt wirklich gern gehabt. Deshalb konnte er ihr jetzt nicht mehr nah sein. Bis jetzt hatte er solche Dinge wie Liebeskummer ja auch nicht verstanden, doch nun wo er selbst spürte, wie weh das tun konnte, wollte er sich selbst ja nur begraben.

Kaya, zu Hause, morgens

Für Kaya war das alles eine totale überwindung. Alleine aus dem Bett aufzustehen, war eine totale Herausforderung. Sie wünschte sich wirklich, dass Keagan da wäre, um sie an die Hand zu nehmen, denn sie fühlte sich so alleine auch wenn sie wusste, dass ihr Dad und Danny bei ihr sein würden. Das war für sie aber nicht wirklich ein Halt, eher das komplette Gegenteil. Sie hatte das Gefühl sich gerade total zu verlieren. Gut, niemand störte sich daran, dass sie nicht essen wollte oder auch nicht sprach, aber genau deshalb hatte sie sich ja bei ihrem Freund besser aufgehoben gefühlt. Es musste jetzt aber auch einfach so gehen, also zwang sie sich da durch.

Naomi - Schule - morgens

Er würdigte sie ja nichtmal eines Blickes. Sie fühlte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten und wendete ihren Kopf Richtung Fenster, bevor eine Träne unkontrolliert über ihre Wange kullerte. Der Unterricht hatte begonnen und sie gab sich extrem Mühe, sich zusammenzureißen, doch es ging einfach nicht. Die Situation überforderte sie gerade einfach nur. Sie stand auf und verließ ohne irgendwelche Worte den Unterricht.

Alec, Schule, morgens

Jetzt sah er ihr nach und es zerriss ihn nur noch mehr. Er wollte ihr nachgehen, sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass das alles nur ein dummer Fehler war, aber das konnte er nicht. Jetzt musste er standhaft bleiben, was nicht gerade leicht war, als er wieder das dumme Grinsen von Orson sah. DieserMistkerl kümmerte sich doch gar nicht um Naomi und es schien ihm auch egal zu sein, was er ihnen an tat. Alec ballte die Hand zu einer Faust und hatte Mühe seine Emotionen im Griff zu halten.

Naomi - Schule - morgens

Sie realisierte erst, was sie gerade getan hatte, als sie draußen auf dem Gang angelangt war und die Mädchentoilette ansteuerte. Normalerweise fiel sie in der Schule nicht negativ auf, sie war eher die brave Streberin. Oh man, sie hatte sich nichtmal beim Lehrer vorm Rausgehen entschuldigt. In ihr herrschte ein komplettes Gefühlschaos. Erst war da Orson, der sie betrogen hatte, dann verdrehte Alec ihr den Kopf, nur um sie kurz darauf wieder abzuschießen. Womit hatte sie das verdient? Sie stieß die Tür der Mädchentoilette auf.

Alec, Schule, morgens

Der Unterrickt zog sich so hin, aber fiel bekam er davon eigentlich nicht mit. Alec war mit seinen Gedanken total woanders. Eigentlich war er jemand, der dem Unterricht immer folgte und wenn er gefragt wurde, dann kannte er auch die Antwort, doch heute ging das alles nach hinten los und jedes Mal, wenn der Lehrer ihm eine Frage stellte, kannte er nicht einmal die Frage. Er sah die Blicke von seinem Bruder, doch er versuchte alles zu ignorieren. Mit der Situation kam er irgendwie so gar nicht klar. Es hatte ihn einfach aus der Bahn geworfen. Als es dann klingelte, zuckte er tatsächlich zusammen. Er musste zusehen, wie Orson gleich raus stürmte und irgendwie wusste er gleich wohin er wollte, auch wenn es ihm den Magen umdrehte. Alec selbst hingegen packte schleppend seine Sachen zusammen und stand von seinem Platz auf.

Naomi - Schule - morgens

Sie hatte sich auf der Toilette zurückgezogen und ihren Tränen freien Lauf gelassen. Nun wusch sie sich das Gesicht und trocknete es mit Papiertüchern, die sie sich zog. Sie sah sich niedergeschlagen im Spiegel an und richtete sich ihre Haare. Nein, sie würde jetzt stark sein. Und Alec zur Rede stellen. Persönlich, nicht per SMS.

Alec, Schule, morgens

Alec sah die Blicke seines Bruders und nein, er wollte nicht mit ihm darüber reden. Er versuchte das also alles irgendwie zu überspielen und verzog sich dann. Als Rückzugsort wählte er die Bücherrei, einfach weil er wusste, dass er weder Orson, noch Keagan hier antreffen würde. Gerade wollte er einfach alleine sein und musste versuchen mit sich selbst klar zu kommen. Das Buch vor ihm diente dabei nur als Tarnung.

Naomi - Schule - morgens

Natürlich war die Stunde schon vorbei und Alec somit auch nicht mehr im Klassenraum anzutreffen. Das bedeutete Suchen für sie. Sie ging die Gänge entlang und als sie nicht fündig wurde, betrat sie die Bücherei. Und da war er, zurückgezogen in einem Eck. Sie bekam direkt eine Panikattacke aus dem Nichts und ihr wurde heiß, obwohl sie sich gerade eben noch stark gefühlt hatte. Händewringend ging sie zu ihm rüber und nahm nichtssagend an seinem Tisch Platz.

Alec, Schule, morgens

Alec sah automatisch auf und sein Herz blieb stehen. Panik war ihm wohl ziemlich ins Gesicht geschrieben. Allerdings bemühte er sich gleich seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu bringen und möglichst lässig zu wirken. Fast schon schmerzhaft hielt er sein Buch weiter in den Händen und starrte nur noch konzentrierter darauf, als wenn sie dadurch einfach verschwinden würde. Darauf war er absolut nicht vorbereitet. Eigentlich hatte er gehofft, dass sie das einfach so hinnahm und nicht in Frage stellte, aber das war wohl sehr naiv von ihm gewesen, wie er jetzt feststellen musste. Doch wie sollte er überzeugend sein, wenn er es doch eigentlich gar nicht war. Es ging hier doch darum sie zu beschützen.

Naomi - Schule - morgens

Ihr war eigentlich danach, ihn richtig anzuschnauzen, aber da sie sich in der Bibliothek aufhielten, musste sie ihre Lautstärke anpassen. Wie schockiert er doch war, sie hier anzutreffen..."Alec...leg das Buch zur Seite, du liest eh nicht wirklich", flüsterte sie.

Alec, Schule, morgens

"Das würde ich aber gerne", sagte Alec und fand es einfacher das Buch anzusehen, als das Mädchen dass er liebte, dem er das aber nicht zeigen durfte. "Ich bin hier sehr beschäftigt wie du siehst", meinte er und versuchte gleichgültig zu klingen, so gut wie es eben irgendwie ging.

Naomi - Schule - morgens

Sie seufzte und starrte ihn wütend an. Das konnte er vergessen. Wenn er das nicht selbst schaffte, dann musste sie wohl nachhelfen. Sie griff sein Buch mit beiden Händen und klappte es laut zu, bevor sie sie es sich an die Brust drückte und fest umklammert hielt. "Jetzt nicht mehr", antwortete sie nur keck.

Alec, Schule, morgens

"Von mir aus, dann behalte es halt...", sagte er jetzt wie ein bockiges Kind und nahm nun seine Tasche, ehe er aufstand. Jetzt wo das Buch nicht mehr war, wollte er sich der Situation nur noch entziehen. Es tat eh viel zu weh ihr so nah zu sein.

Naomi - Schule - morgens

Glaubte er jetzt etwa, er konnte einfach aufstehen und sich aus dem Staub machen? Sie machte es ihm gleich und stand auf. Das Buch legte sie auf den Tisch, das würde schon jemand wegräumen.

Alec, Schule, morgens

Damit hatte er gerechnet und dennoch hatte er gehofft, dass sie es einfach sein ließ. "Ich hab dir nichts weiter zu sagen", meinte er und ging zügig weiter. So lange er sie nicht ansehen musste, war ja auch alles gut.