Memories of You - Part 12

Holdon, Baumarkt, morgens

"Äh heute?", fragte Holdon und kratzte sich am Kopf. Verdammt, wie kam er denn jetzt aus der Nummer wieder heraus. "Also direkt was vor hab ich jetzt nicht...:.", fing er an, aber merkte schon, dass das schwierig wurde. Alleine wie sie ihn jetzt ansah. Er sagte sich immer wieder, dass er einfach nein sagen sollte. So schwer war das doch nicht. Doch dann waren da ihre Kulleraugen. "Ich denke das würde schon gehen", meinte Holdon also dann. Verdammt, was tat er hier eigentlich? Sie hatte einen Freund. Wieso half der ihr nicht einfach? Das hier war doch nicht seine Aufgabe.

Diana - Baumarkt - morgens

"Klasse!", die Kassiererin ließ sie nun den Preis für alles wissen und Diana bezahlte. Dann belud sie Holdon wieder mit dem, was er vorhin getragen hatte, nahm den Rest vom Band und verließ den Laden. "Du hast echt an alles gedacht", lobte sie ihn nun. "Ich hätte die Hälfte vergessen".

Holdon, Baumarkt, morgens

"Ich hab ja selbst erst renoviert oder bin viel mehr noch dabei", sagte Holdon gleich. Das war keine große Herausforderung für ihn. Da war er generell ja etwas strukturierter als sie. Sie war doch seine kleine Chaotin, wie er sie manchmal liebevoll genannt hatte. "Dann bringen wir das mal alles zu dir und ich seh mir an, welche Wände du überhaupt streichen willst", sagte Holdon. Wenigstens hatte sie ausreichend Farbe mitgenommen, so dass das nicht zum Problem werden durfte.

Diana - zuhause - morgens

"Das ist ein guter Plan", stimmte sie zu und sie machten sich auf den Weg. Zuhause angekommen gingen sie das Treppenhaus zur Wohnung hoch, wo Diana die Tür aufschloß und eintrat.

Holdon, bei Diana, morgens

Holdon fühlte sich wie in der Zeit zurück gesetzt. Das hier war mal sein zu Hause gewesen, mehr oder weniger. Jetzt durfte er wirklich nicht emotional werden. Es war einfach nur eine Wohnung, wie jede andere auch. "Wow, es hat sich nichts verändert", stellte er fest, als er rein kam. Alles fühlte sich noch genauso so an, wie damals.

Diana - zuhause - morgens

"Hier drin ist die Zeit stehengeblieben. Außerhalb dieser Wände hat sich alles verändert...", kommentierte sie  nebenbei und sah ihn vielsagend an, bevor sie das Zeug auf einer Kommode ablegte.

Holdon, bei Diana, morgens

"Nicht alles", sagte Holdon aber gleich. Doch er wusste genau, was sie meinte. "Es fühlt sich aber immer noch wie zu Hause an", meinte Holdon dann. Er half ihr das ganze Zeug in die Küche zu tragen und musste sich dann erst mal einen Moment setzen. Er hatte Schmerzen, nicht nur an seiner Wunde, aber er hatte halt auch vergessen seine Medikamente zu nehmen. Das passierte, wenn man so lange darauf verzichtet hatte. "Okay, also wie hast du dir das alles jetzt gedacht?", fragte Holdon.

Diana - zuhause - morgens

Sie lehnte sich rückwärts an eine Küchentheke und verschränkte locker die Arme. "Ich zeig dir, welche Zimmer es nötig haben und dann streichen wir gemeinsam. Bist du nicht der Renovierprofi?", schmunzelte sie. Sie hatte da noch einiges zu lernen, insofern war es gut, dass er sich damit auskannte.

Holdon & Danny, bei Diana, morgens

Holdon ließ sich also die Wände zeigen und machte sich nen Plan, in welcher Reihenfolge sie vor gingen. Immerhin war ja auch die Trocken und Lüftungszeit wichtig. Als der grobe Plan stand, ging es ans vorbereiten. Er ließ Diana alles mit der Folie abdecken, während er alles mit dem Klebeband fixierte, damit es sich nicht löste. Anschließend zogen sie sich beide ihre Overalls an und Holdon fing an die Farbe anzumischen. Da klingelte es an der Tür. Danny war vor seiner Schicht im Restaurant vorbei gekommen. Er hatte ihr eine Blume mitgebracht und hatte gehofft sie zum Mittagessen entführen zu können.

Diana - zuhause - morgens

Überrascht sah sie auf und überlegte wer das sein konnte. Oh. Das konnte eigentlich nur..."Hi, Danny!", begrüßte sie ihn, als sie in voller Malermontur die Tür öffnete. "Mit dir hab ich grade überhaupt nicht gerechnet. Wie geht's dir?" Die Situation fühlte sich irgendwie komisch an.

Holdon & Danny, bei Diana, morgens

Danny begrüßte sie gleich mit einem breiten Lächeln und gab ihr einen sanften Kuss, ehe er sie fragend ansah. "Das ist mal ein interessantes outfit. Ich wollte dich zum Mittagessen einladen", sagte Danny und überreichte ihr die Blume, die er ihr mitgebracht hatte. Holdon verzog schon das Gesicht, als er nur seinen Namen hörte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Er merkte gleich, wie er die Farbe kräftiger als nötig umrührte. Das passte ihm überhaupt nicht.

Diana - zuhause - morgens

Mit einem Kuss hatte sie ebenfalls nicht gerechnet, obwohl das gar nicht so abwegig sein sollte. "Ja, uhm...was das Mittagessen betrifft...", sie wendete die Blume in ihren Händen. "...das geht leider nicht, da ich renovieren muss", erläuterte sie.

Danny & Holdon, bei Diana, morgens

Danny hörte Holdon in der Küche poltern. "Ist deine Mum schon wieder zu Hause? Sie kann uns auch gerne zum essen begleiten. Eine Pause kann doch nicht schaden", sagte Danny lächelnd. "Wir können uns natürlich auch was bestellen und einfach hier essen", sagte Danny dann sanft. Holdons Augen wurden schon zu Schlitzen in der Küche und er war so eifersüchtig gerade, dass er hätte platzen können.

Diana - zuhause - morgens

"Nein, das ist nicht meinen Mum. Jemand anders hilft mir, er kennt sich gut mit Renovieren aus", erklärte sie nüchtern. Sie wusste nicht, wie sie sich gerade ausdrücken sollte. Holdons Namen zu nennen, hielt sie für keine gute Idee.

Danny & Holdon, bei Diana, morgens

"Wieso hast du mich denn nicht gefragt? Ich hätte dir auch geholfen?", fragte Danny. Sie benahm sich gerade komisch und er verstand nicht wieso. "Was ist hier los, Diana?", fragte Danny jetzt und sah sie ernst an.

Diana - zuhause - morgens

"Nichts. Was soll los sein?", entgegnete sie verwirrt. "Ich sagte doch, er kennt sich mit Renovieren gut aus. Deshalb hab ich dich nicht gefragt", meinte sie und legte die Blume beiseite. Sie verstand Danny gerade nicht.

Danny, bei Diana, morgens

"Holdon ist da drin nicht wahr?", fragte Danny jetzt. Es war eigentlich eindeutig, so wie sie herum druckste. Das machte sie jedes Mal, wenn das Thema aufkam, auch wenn es ihr nicht bewusst zu sein schien. Gestern Abend erst hatten sie kurz telefoniert und da war kein Wort von dieser Renovierungsaktion gefallen. Jetzt auf einmal war ihr das so wichtig. Seit einigen Wochen waren sie jetzt schon ein Paar, aber er hatte immer mehr das Gefühl, dass sie sich von ihm entfernte, als dass sie sich näher kamen. Es war fast schon so, als wollte sie seine Nähe gar nicht.

Diana - zuhause - morgens

"Danny, wieso reagierst du denn so angegriffen?", entgegnete sie nur, anstatt ihm eine Antwort auf seine Frage zu geben. Wie kam er jetzt auf Holdon?

Danny, bei Diana, morgens

"Weil du mir ausweichst und mir nicht einfach die Wahrheit sagst. Ich dachte wir würden eine Beziehung führen, aber offensichtlich bin ich der Einzige hier, der daran wirklich interessiert ist", sagte Danny jetzt schon ein wenig gekränkt. Er ließ sie an seinem Leben teilhaben, erzählte ihr von seiner Schwester und all das was so vor sich ging. Von ihr kam einfach nichts zurück, so als würde sie das alles überhaupt nicht wollen. "Du freust dich ja nicht mal mich zu sehen. Aber hauptsache Holdon ist da", sagte er kopfschüttelnd. "Vielleicht solltest du deine Wahl einfach nochmal überdenken", meinte Danny jetzt.

Diana - zuhause - morgens

"Danny...", sagte sie bittend. Sie wusste gerade gar nicht, was sie sagen sollte, weil er ihr leid tat. "Meine Wahl überdenken? Du...machst nicht gerade Schluss mit mir, oder?", fragte sie verwirrt. Ihr Kopf weigerte sich zu funktionieren.

Danny, bei Diana, morgens

"Du bist doch schon längst aus dieser Beziehung ausgestiegen, Diana. Du liebst ihn und das wird wohl immer so sein. Dagegen hab ich keine Chance", sagte Danny leise und sah sie verletzt an. Diesen Gedanken hatte er ja jetzt schon eine ganze Weile, eigentlich von Anfang an, doch er wurde sich immer sicherer.

Diana - zuhause - morgens

Sie hätte sich jetzt am liebsten selbst eine geklatscht. Jetzt wäre der Punkt gewesen, an dem sie sich bei Danny hätte entschuldigen und ihm wieder Hoffnung geben sollen, dass sie beide als Paar funktionieren können und sie es nur etwas hat schleifen lassen. Stattdessen stand sie da, sah ihm traurig in die Augen und schwieg. Sie schwieg einfach nur.

Danny, bei Diana, morgens

"Wow...dein Schweigen sagt echt mehr als tausend Worte", sagte Danny und schüttelte nur noch enttäuscht mit dem Kopf, ehe er sich zum Gehen wandte. Das hatte ja alles keinen Sinn mehr. Es tat einfach nur weh, dass er sich so in ihr getäuscht hatte.

Diana - zuhause - morgens

"Es...tut mir...leid", flüsterte sie, als er sie schon längst nicht mehr hören konnte. Nachdem sie zugesehen hatte, wie er die Treppen runterging, schloss sie die Tür hinter sich und lehnte ihren Hinterkopf daran, während sie die Augen schloß. Nach kurzer Verschnaufzeit schlenderte sie in die Küche, wo Holdon sich aufhielt und ließ vor seinen Augen die Blume von Danny in den Mülleimer fallen.

Holdon, bei Diana, morgens

Nein, er hatte nicht gelauscht, schon aus Selbstschutz. Wenn sie da am herum knutschen waren, hatte er das ja nicht mitbekommen wollten. Stattdessen hatte er einfach schon mal angefangen zu streichen. Natürlich sah Holdon auf, als sie in die Küche kam. "Ich bin ziemlich sicher, dass du die ins Wasser stellen solltest und nicht in den Müll", bemerkte er verwirrt, aber strich dann weiter die Wand.