Memories of You - Part 9

Holdon, unterwegs, nachmittags

Holdon schlenderte neben ihr her, aber ließ die Hände in seinen Hosentaschen. Sonst hätte er vielleicht ausversehen ihre Hand genommen oder so. Es war viel zu einfach in ihrer Nähe in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen. "Das glaub ich dir schon mal nicht. Ich kenn dich doch", sagte Holdon gleich und blickte sie vielsagend an.

Diana - unterwegs - nachmittags

"Ach wirklich? Okay...", sie lächelte in sich hinein. "Ich arbeite mittlerweile in nem Tattooladen", sie zuckte mit den Schultern als wäre das keine große Sache.

Holdon, unterwegs, nachmittags

"Tattoo? Wirklich? Okay...also damit hätte ich jetzt nicht gerechnet", sagte Holdon ehrlich. Sie war schon immer ne Künstlerin gewesen, aber nie im Leben hätte er erwartet, dass sie sich für so eine Richtung entscheiden könnte. Das war wirklich eine große Überraschung. Er wollte das jetzt aber nicht bewerten, denn es war ja ihre Entscheidung.

Diana - unterwegs - nachmittags

"Bist du geschockt?", fragte sie ihn grinsend. Es war nicht unnormal, dass Leute so reagierten, wenn sie hörten, dass das ihr Job war. So ziemlich jeder hatte Arschgeweihe und Nippelpiercings vor Augen und vergaß, dass es da noch weitaus mehr gab.

Holdon, unterwegs, nachmittags

"Irgendwie schon", sagte Holdon ehrlich. "Also ich find es nicht schlimm oder so, ich bin einfach nur ein wenig schockiert, dass du dich für diese Richtung entscheiden hast. Was ist aus der Kunstschule geworden zu der du wolltest?", fragte Holdon nach. Er wusste gerade nicht so richtig, was er denken sollte. Was hatte sich denn noch in ihrem Leben geändert?

Diana - unterwegs - nachmittags

"Uhm...zu teuer", antwortete sie zögerlich. "Bei Mum wurde Krebs festgestellt...", fügte sie leiser hinzu. Das kostete Unmengen an Nerven und Geld. Hätte es das Geldproblem nicht gegeben, hätte sie wahrscheinlich in Hinblick auf die Krankheit ihrer Mum nicht ihr ganzes Herzblut in das Studium stecken können.

Holdon, unterwegs, nachmittags

"WAS?", fragte Holdon gleich geschockt und sah sie auch so an. "Geht es ihr jetzt besser? Sie ist doch okay?", fragte Holdon gleich nach. Das traf ihn jetzt sehr. Immerhin war ihre Mum sowas wie seine Mum gewesen. Jedenfalls nachdem seine eigene Mutter verstorben war. Sein Herz blieb ihm jetzt fast stehen.

Diana - unterwegs - nachmittags

"Sie ist in professionellen Händen und wird bestens umsorgt", antwortete sie. "Im Moment geht es ihr relativ gut", fügte sie nickend hinzu. Sie besuchte sie hin und wieder, aber der Zustand änderte sich immer wieder.

Holdon, unterwegs, mittags

"Kann ich sie besuchen?", fragte Holdon gleich. Denn das ließ ihn gerade nicht los und er wollte sich irgendwie selbst davon überzeugen, dass es ihr gut ging. Mit ihrer Mum hatte er auch in Briefkontakt gestanden, aber das war mit der Zeit immer weniger geworden. Er war eben für sie auch ein Sohn gewesen, egal was zwischen ihm und Diana passiert war.

Diana - unterwegs - mittags

"Sicher. Wir können das nächste Mal gemeinsam hingehen. Sie wird sich wahnsinnig freuen, dich wiederzusehen." So wie sie sich auch darüber gefreut hatte, dass er wieder da war. Nahezu heil.

Holdon, unterwegs, mittags

"Das würde mir wirklich sehr viel bedeuten.", sagte Holdon leise. "Das erklärt dann wohl auch, warum irgendwann keine Briefe mehr von ihr kamen", sagte er nun bedrückt. Sie hatten nie über Diana gesprochen, weil sie gespürt hatte, dass ihm das zu schwer gefallen war. Doch es hatte ihm immer gut getan etwas von zu Hause zu hören und vor allem auch mal ein paar aufbauende Worte. Natürlich war auch Dianas Mum nicht dafür gewesen, dass er zur Army ging, aber sie hatte seine Entscheidung respektiert und ihn dabei unterstützt. Als sie das Wasser erreichten, setzte sich Holdon auf eine Bank. Es kamen gleich so viele Erinnerungen wieder hoch.

Danny, Klassentreffen, mittags

Danny hatte sich ganz schön erschrocken als er Holdon und Diana im Männerklo überrumpelt hatte. Die Situation konnte man so oder so deuten. Auch er wusste natürlich um die Geschichte der Beiden. Sie waren damals das Traumpaar der Schule gewesen. Damals hatten sie nicht sonderlich viel miteinander zu tun gehabt, doch vor einiger Zeit hatten Diana und er sich zufällig getroffen und standen seit dem im Kontakt. Sie schrieben sich täglich und das mehrere Stunden. Manchmal telefonierten sie abends auch eine Weile. Danny mochte Diana schon sehr gerne und war jetzt total verunsichert, was er denken sollte. Eigentlich hatte er sie doch nach einem Date fragen wollen. Jetzt machte er sich gerade Sorgen, dass er seine Chance vielleicht verpasst hatte, wenn Holdon wieder da war. Nachdem er sie überall auf dem Klassentreffen gesucht und nicht gefunden hatte, schrieb er ihr schließlich und sprang nun endlich über seinen Schatten. Wenn er jetzt nicht sein Glück versuchte wurde das wohl niemals etwas.
"Hey, jetzt hab ich endlich den Mut aufgebracht, um dich zum tanzen zu bitten und du bist nicht mehr da. Jetzt hab ich wieder eine Chance verpasst, dich mal ganz persönlich für mich zu haben. Ich würde das aber wirklich gern ändern und würde mich freuen, wenn du mit mir ausgehst. Ach und mein Handy zeigt, kein Nein an, also fällt deine Antwort hoffentlich positiv aus. xo, Danny" schrieb er ihr als SMS.

Diana - Fluss - mittags

Sie nahm neben ihm auf der Bank Platz und zog ihre Beine in den Schneidersitz. "Wie oft wir hier Enten gefüttert haben...", meinte sie lächelnd. Die Enten ließen auch nicht lange auf sich warten und kamen in Reih und Glied auf sie zugeschwommen, Just in dem Moment vibrierte ihr Handy und ließ sie wissen, dass sie eine neue Nachricht hatte.

Holdon, Fluss, nachmittags

Holdon schaute auf den Fluss und den Enten zu, wie sie neugierig aus dem Wasser kamen und sie ganz erwartungsvoll anschauten. "Schade, dass wir nichts dabei haben", bemerkte er. So oft hatten sie als Kinder hier gespielt, weil sie noch zu jung für den Strand gewesen waren. Sie hatten Steine hinein geworfen oder waren zur Abkühlung hinein gehüpft. Eine starke Strömung gab es nicht, so dass das immer ungefährlich gewesen war. "Hier hab ich dich damals gerettet, als Nick dich ins Wasser geworfen hat und du noch nicht schwimmen konntest", erinnerte er sich dann. Damals waren sie noch gar keine Freunde gewesen. Doch das war eines der Dinge gewesen, die alles zwischen ihnen verändert hatte.

Diana - Fluss - nachmittags

Sie riss ihren Mund auf und sah ihn ungläubig an. "Richtig!", sie war gerade positiv überrascht, dass er sich an das noch erinnerte. Jetzt, wo er es sagte, kamen die Erinnerungen bei ihr zurück. Sie begann unwillkürlich zu lächeln. "Wow, ich hatte das wohl verdrängt. Ich hatte so dermaßen Schiss, dachte ich würde ertrinken. Bis ich plötzlich Arme um mich gespürt hatte und an Land gebracht wurde...", vielsagend sah sie ihn an. Das war er gewesen.

Holdon, Fluss, nachmittags

"Da hast du es geschafft mein Herz das erste Mal zum schneller schlagen zu bringen", sagte Holdon und schmunzelte scherzhaft. "Ich hab gar nicht drüber nachgedacht, ich bin einfach ins Wasser gesprungen und hab dich da raus geholt. Vielleicht wollte ja ein teil von mir schon immer ein Held sein, aber in dem Moment hab ich jedenfalls nicht dran gedacht", sagte Holdon ehrlich. Sie hatte ihm einen riesigen Schrecken eingejagt, wie sie da im Wasser kämpfte und immer wieder nach Luft japste. Da war sein Beschützerinstinkt gewegt wurden. Von dem Tag hatte er immer ein Auge auf sie gehabt.

Kaya, zu Hause, nachmittags

Kaya hatte sich für ihr Date mit Keagan zurecht gemacht. Er hatte ihr vorhin eine SMS geschickt, wann er sie abholen wollte und ihr gesagt, dass sie sich nicht all zu schick machen sollte. Eigentlich hatte sie vorgehabt ein Sommerkleid zu tragen, aber hatte sich dann doch für eine Jeans und ein Top entschieden. Ihre Haare hatte sie zu einem seitlichen Zopf geflochten und sich nur ein ganz bisschen geschminkt. Sie wusste, dass Keagan es eher mochte, wenn sie einfach sie selbst war. Natürlich hatte sie versucht herauszufinden, was er vor hatte, doch er hatte ihr nichts verraten wollen. Es blieb also weiterhin spannend, was sie heute erwarten würde. Aufgeregt wartete sie in der Küche und schaute immer wieder aus dem Fenster, ob sie ihn kommen sah.

Diana - Fluss - nachmittags

"Du hast das absolut selbstlos getan, ja?" Unauffällig legte sie ihr Handy beiseite, stand auf und bewegte sich langsam auf die Enten zu, die in der Hoffnung auf Futter mittlerweile am Rande des Flusses auf dem Land rumwatschelten. Lächelnd hielt sie ihre leeren Hände entgegen, um sie zu locken, während sie auf Holdons Antwort wartete.

Keagan - bei Kaya - nachmittags

Er hatte sich einen Rucksack zurechtgemacht, in den er allerlei Knabberzeug, Getränke und frisch zubereitetes Essen hineingepackt hatte. Außerdem trug er eine Decke unter dem Arm, als er vor Kayas Haus auftauchte. Er trug eine Jeans und ein schlichtes weißes Hemd. Sichtlich nervös klingelte er. Hoffentlich ging nur alles gut. Er hatte sich so ziemlich jeden Romantikstreifen reingezogen, den er hatte finden können, damit er ja alles richtig machte. Das hier, das war Neuland für ihn.

Holdon, Fluss, nachmittags

"Natürlich. Ich kannte dich ja damals nicht wirklich. Und ich fand Mädchen da auch noch ziemlich doof, um ehrlich zu sein", meinte Holdon schmunzelnd. Wieder konnte er nicht anders, als sie die ganze Zeit zu beobachten. Sie war einfach immer noch so wunderschön, wie er sie in Erinnerung gehabt hatte. Und sie überhaupt nochmal sehen zu können, grenzte für ihn ja schon an ein Wunder. Immerhin hatte es einen Moment gegeben, da hatte er an seinem Überleben zweifeln müssen. Alles was er sich in dem Moment gewünscht hatte, war sie noch ein letztes Mal zu sehen und ihr Lachen zu hören. Das war für ihn das schönste Geräusch der Welt.

Kaya, zu Hause, nachmittags

Kaya war natürlich sofort aufgesprungen, als sie ihn entdeckt hatte, aber wartete geduldig bis er klingelte. Auch dann erlaubte sie sich noch einen Moment zu verweilen, ehe sie die Tür öffnete. Es sollte ja nicht so wirken, als wäre sie total hibbelig, aber das war sie. Es war ihr erstes Date und irgendwie war sie nervös. Das war ja auch für sie total neu. "Hey", sagte sie gleich lächelnd zu ihm und umarmte ihn kurz. "Schick siehst du aus", bermekte sie.

Diana - Fluss - nachmittags

"Und ich hab das geändert?", erkundigte sie sich und warf ihm grinsend einen Blick über ihre Schulter zu, nachdem sie in die Hocke gegangen war. "...Indem ich ins Wasser gefallen bin?", fügte sie hinzu.

Keagan - bei Kaya - nachmittags

"Uh...danke!", antwortete er nervös. Beinahe hatte er nicht gewusst, was er antworten sollte. Jetzt fing das schon bei einem einfachen Danke bei ihm an? Na das würde ja noch was werden. "Gleichfalls", er machte eine unbeholfene Geste. Und wieso gab sie ihm eigentlich keinen Kuss? Er verwarf den Gedanken schnell wieder. "Jeans. Das ist...gut...für diese Gelegenheit", bemerkte er mit Blick auf ihre Kleidungswahl.

Holdon, Fluss, nachmittags

"Vielleicht hat mein Dad mich auch hinterher zu sehr geprügelt, aber ich denke schon, dass es eher daran lag", meinte Holdon und sah sie vielsagend an. "Du warst der erste Mensch, der mehr in mir gesehen hat, als einen Versager, abgesehen von meiner Mum natürlich", sagte Holdon.

Kaya, zu Hause, nachmittags

"Wirklich? Ich war mir nicht so sicher...du hast mich ein wenig verunsichert. Eigentlich wollte ich ein Kleid anziehen", sagte Kaya und blickte nochmal an sich herunter. Wieso war sie überhaupt so nervös. Sie waren doch eigentlich schon ein paar und dieser Tag veränderte doch nichts. Und dennoch schlug ihr Herz wie verrückt und sie war total nervös.

Diana - Fluss - nachmittags

Sie nickte, stand auf und lächelte zu ihm rüber. Es hatte einen Grund, weshalb sie ihr Handy auf die Bank gelegt hatte und sie ihm diese Fragen gestellt hatte. Langsam lief sie am Flussufer entlang, während sie zu ihm rübersah. "War damals aber um einiges rutschiger, hie---", plötzlich ruderte sie mit den Armen, bevor sie ins Wasser fiel.

Keagan - bei Kaya - nachmittags

"Ein Kleid hätte dir sicher hervorrragend gestanden. Weil alles an dir gut aussieht. Aber für ein Picknick vielleicht nicht ganz so passend...denk ich", laberte er und rückte die gerollte Decke unter seinem Arm zurecht.

Holdon, Fluss, nachmittags

"Pass lieber auf da", sagte Holdon als sie so lässig am Ufer entlang schlenderte. Er ließ sie nicht aus den Augen. Zunächst dachte er ja, dass sie nur Quatsch mit ihm machte, doch dann platschte es und er sprang sofort auf. Es war wie ein Reflex. Natürlich wusste er, dass sie inzwischen Schwimmen konnte, aber er zögerte dennoch keine Sekunde. Schon gar nicht, weil es nun wohl doch sowas wie ne Strömung zu geben schien. "Shit", rief er aus und sprang ihr hinterher. Eigentlich hätte er das wegen seiner Schulter und auch seinem Knie überhaupt nicht gedurft, aber darüber dachte er jetzt überhaupt nicht nach. Genau wie damals, ging es gerade nur darum sie aus dem Wasser zu retten.

Kaya, zu Hause, nachmittags

"Wir gehen picknicken? Das klingt großartig", sagte Kaya gleich lächelnd und nahm ihre Handtasche, die sie sich über die Schulter hing und dann noch eben die Tür verschloss. Er hatte beide Hände irgendwie besetzt, so dass es wohl nichts mit Händchenhalten wurde. Sie ging also einfach neben ihm her.

Diana - Fluss - nachmittags

Sie tauchte auf und schob sich lässig mit einer Handbewegung die Haare aus dem Gesicht, bevor sie in sein Gesicht blickte. "Ich hab n Déjà-vu", bemerkte sie schmunzelnd. Wow, er war echt nah. Und ihre Hände hatten von ganz allein ihren Weg auf seine Schultern gefunden. Natürlich war sie mit Absicht hineingefallen, um zu sehen wie er reagierte und den Moment von damals möglicherweise erneut zu erleben. Sie bewegte sich vor ihm auf der Stelle, indem sie ihre Füße bewegte.

Keagan - unterwegs - nachmittags

"Warst du schonmal auf nem Picknick?", erkundigte er sich interessiert. Zu gern hätte er ihre Hand gehalten, aber was sollte er machen. Vielleicht hätte er das anders organisieren sollen, dann hätte er die Hände freigehabt. Gab das in ihren Augen wohl schon einen Punkteabzug?

Holdon, Fluss, nachmittags

"Du sollst mir doch nicht so einen Schrecken einjagen", sagte Holdon schon ein wenig verärgert im ersten Moment. Sein Herz hatte kurz gestoppt und er erholte sich gerade nur langsam davon. Auch ihm entging ihre Nähe nicht und das brachte ihn nur noch mehr durcheinander, als er gerade sowieso schon war. "Beim nächsten Mal glaubt man dir vielleicht nicht, wenn du in einer Notsituation bist", sagte Holdon und bespritzte sie jetzt mit Wasser. Auch er hielt sich ganz gut über Wasser, auch wenn er die Belastung vor allem in der Schulter recht schnell anfing zu spüren. Er wollte aber vor ihr keine Schwäche zeigen, deshalb versuchte er keine Miene zu verziehen.

Kaya, unterwegs, nachmittags

"Nicht so...nein", sagte Kaya ehrlich. "Mit der Schule ja, aber das hat mir nicht so gefallen. Es war viel zu laut und unruhig und mein Dad war der einzige Vater, der nicht kommen konnte. Das hier kann also nur besser werden", sagte Kaya. "Mit dir ist es sowieso besonders", fügte sie noch schüchtern hinzu. Jetzt fehlte echt nur noch, dass sie errötete.

Diana - Fluss - nachmittags

Sie nahm ihre Hände von seinen Schultern, als er mit Wasser spritzte und kniff die Augen zusammen. "Ich---", kurz tauchte sie unwillkürlich mit dem Mund unter Wasser, sodass sie beim Reden gestoppt wurde. "--- ich brauch nur dich immer in der Nähe haben. Du springst immer", erwiderte sie keck und grinste bis über beide Ohren. War ja auch so, offensichtlich.

Keagan - unterwegs - nachmittags

Er sah zu ihr rüber und brauchte etwas Zeit, um zu antworten. Verdammt, er merkte wie er nun errötete. "Das hier kann nur besser werden? Dann bin ich ja beruhigt", meinte er und ging auf ihre letzten Worte besser nicht ein. Besser werden? Wohl eher noch schlechter, sah sie nicht wie unbeholfen er war?

Holdon, Fluss, nachmittags

Damit hatte sie wohl gar nicht so unrecht. Er hätte alles für sie getan. So wäre er auch für sie gestorben, wenn das nötig gewesen wäre. "Du bist die letzten Jahre doch aber auch ohne mich klar gekommen. Unterschätz nicht, wie stark du selbst bist. Du brauchst gar keinen Retter mehr", sagte Holdon jetzt. Auch weil er sich bewusst machen musste, dass sie ihn doch gar nicht brauchte. Natürlich hatten ihre Worte sein Herz höher schlagen lassen, aber das war doch genau das Falsche.

Kaya, unterwegs, nachmittags

Für Kaya wirkte Keagan immer noch ziemlich cool. Nicht so, wie sonst, aber trotzdem machte er auf sie einen selbstbewussten Eindruck. Es irritierte sie ein bisschen, dass kein Spruch zu ihrer letzten Aussage kam. Normalerweise hätte er den ganz bestimmt gemacht. Das ließ sie noch ein wenig unsicherer wirken. Waren sie doch zu sehr Freunde und war das deshalb hier so seltsam? Sie hoffte sehr dass es nicht so war und spielte jetzt nervös mit ihren Händen, weil sie nicht so richtig wusste, vohin damit. "Wohin gehen wir denn?", fragte sie dann.