Memories of You - Part 20

Keagan - Musterhaus - morgens

Er musterte sie nun von der Seite, weil sie das so auffällig leise gesagt hatte. "Scheinst ja nicht grade begeistert von deiner Lebenssituation zu sein...", bemerkte er. "Woran liegt's?"

Lexie, Musterhaus, morgens

"Du bist doch nicht dumm...willst du mich wirklich zwingen es zu sagen?", fragte Lexie ihn jetzt. Eigentlich hätte er es doch schon geschnallt haben müssen.Es war ja jetzt nicht so, dass sie so aussah, weil sie sich plötzlich für Kampfsportarten interessierte oder sowas.

Keagan - Musterhaus - morgens

Er zuckte mit den Schultern. "Vielleicht will ich es aus deinem Mund gehört haben, damit ich es glauben kann", entgegnete er ruhig und überlegt. In seiner Vorstellung sah das so krass aus, dass er es nicht wahrhaben wollte oder konnte.

Lexie, Musterhaus, morgens

"Und vielleicht will ich einfach nicht zugeben, wie schwach ich bin", sagte Lexie jetzt und schaute wieder zu Boden. Sich das vor ihm einzugestehen war irgendwie besonders schwer. Sie hatte doch in seiner Nähe immer so taff wirken wollen und jetzt war sie dieses kleine zerbreckliche Mädchen, dass ihr Lächeln verlor.

Keagan - Musterhaus - morgens

"Schwach?", er wiederholte das, als hätte er sich gerade verhört. Er rappelte sich vom Boden auf und ging vor ihr in die Hocke, wo er seine Hände locker verschränkte, nachdem er ihr Kinn angehoben hatte, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. "Du bist mit Abstand das tougheste Mädchen, das ich kenne. Und mein Gefühl sagt mir, dass dir wohl niemand jemals den Platz streitig machen wird..." In seinen Augen lag eine Ernsthaftigkeit, die er äußerst selten an den Tag legte.

Lexie, Musterhaus, morgens

"Ich fühl mich einfach, als hätte ich versagt, als wäre das alles meine Schuld", sagte Lexie ehrlich. Vielleicht hatte sie das alles ja irgendwie verdient?Sie wusste es nicht. Auf jeden Fall fühlte sie sich so schwach wie noch nie in ihrem Leben.

Keagan - Musterhaus - morgens

"Aber das ist es nicht. Keiner hat es verdient, tätlich angegriffen zu werden", stellte er klar. "Wäre es so, wär ich grün und blau, von oben bis unten", fügte er nach kurzer Pause hinzu. "Also...wer genau tut dir das an? Und wie?", fragte er nach. Er musste das unterbinden und das konnte er nur, wenn er alle Infos hatte.

Lexie, Musterhaus, morgens

Lexie zögerte und konnte ihn weiterhin nicht richtig ansehen. "Mein Onkel....er....er hat diese Wutausbrüche....wenn er trinkt ist es noch schlimmer",sagte Lexie. Sie brach ab. Sie konnte nicht wirklich darüber sprechen.Sie verstand ja selbst nicht,wie er ihr das an tun konnte.

Keagan - Musterhaus - morgens

"Was ist mit deiner Tante? Schreitet sie ein, geht sie dazwischen?", erkundigte er sich. Das war eine Frage, bei der sie nicht mal sprechen musste, sondern einfach nur mit dem Kopf nicken oder diesen schütteln konnte. Er merkte jedenfalls wie sehr das sie mitnahm.

Lexie, Musterhaus, morgens

Lexie schüttelte mit dem Kopf."Ich denke sie bekommt es oft nicht mit oder will es auch nicht",sagte Lexie nun und zog ihre Beine noch enger an den Körper.

Keagan - Musterhaus - morgens

"Fest steht, dass du heute nicht dorthin zurückkehren wirst", meinte er nun. "Es ist nicht sicher für dich. Also was hältst du davon, heute Nacht hier zu verbringen? Es gibt Decken, zu trinken,...so ziemlich alles. Nur für Essen müssen wir wahrscheinlich sorgen..."

Lexie, Musterhaus, morgens

„Damit mache ich doch alles nur noch schlimmer“, sagte Lexie gleich. Sie würde so oder so Ärger bekommen und wenn sie von zu Hause weg blieb, dann würde es nur wieder besonders schlimm werden. So war es ja auch gewesen, nachdem sie vom Konzert heim gekommen war. Ihr Onkel war total betrunken gewesen und hatte ihr mehrfach mit einer Rohstange auf den Rücken geschlafen, ehe er ihr dann noch angedroht hatte sie auch sexuel zu missbrauchen, wenn sie sich nachts wie eine schlampe umher trieb. Das wollte sie auf keinen Fall. „Ich muss mich der Sache einfach stellen.“, sagte Lexie verängstigt. Er wusste nicht, wie schlimm es werden konnte.

Keagan - Musterhaus - morgens

"Lexie...", er sagte das in einem mahnenden Tonfall. "Ich halte das für keine gute Idee...", er sah sie besorgt an. Das jagte ihm regelrecht einen Schauer über den Rücken, dabei kannte er noch nichtmal die ganze Wahrheit.

Lexie, Musterhaus, morgens

„Es ist okay... ich steh das schon durch. Irgendwie“, sagte Lexie. „Du musst dich nicht um mich sorgen. Ich komm immer irgendwie klar...“, sagte Lexie jetzt. Er sollte sich nicht wegen ihr schlecht fühlen. Es war doch schon schlimm genug, dass sie da durch musste. Es war nicht auch noch sein Problem.

Keagan - Musterhaus - morgens

"Ja...", er nickte, "...klar...", er war ganz und gar nicht überzeugt. Sie würde 'irgendwie klarkommen'? Irgendwie reichte nicht, denn das bedeutete dass sie mindestens blaue Flecken und Schürfwunden davontragen würde. Er wollte nicht, dass sie Schaden nahm. "Okay...uhm...was machen wir den restlichen Tag?", er stand auf und ging einige Schritte, um sich die Beine zu vertreten.

Lexie, Musterhaus, morgens

„Rumknutschen fällt ja aus“, sagte sie scherzhaft, um die Situation aufzulockern, aber eigentlich fand sie das wirklich schade. Das hätte sie auf jeden Fall auf andere Gedanken gebracht. Aber gut, es war wohl eh besser sich das so schnell wie möglich aus dem Kopf zu schlagen.

Keagan - Musterhaus - morgens

Er konnte nicht behaupten, dass es nicht den ein oder anderen Moment gegeben hatte, wo er sich am liebsten rübergelehnt und sie geküsst hätte. Als sie das sagte verschränkte er die Arme hinter seinem Kopf, ging ein paar Schritte und sah sie dabei an. Irgendwie konnte er darüber nicht lachen, nein, nichtmal schmunzeln.

Lexie, Musterhaus, morgens

„Ich hör ja schon auf...“, sagte Lexie jetzt. Da versuchte sie schon zu scherzen und er sah sie trotzdem mit diesem Blick an. Sie hatte ja nicht mal was schlechtes über seine Freundin gesagt. Es gab also kein Geund, warum er sie jetzt so ansah. „So abstoßend bin ich aber auch nicht, dass du mir jetzt diesen Blick gibst“, sagte Lexie dann. „Dann schlag was vor“, forderte sie ihn jetzt auf.

Keagan - Musterhaus - morgens

"Ich hab Hunger, wie sieht's bei dir aus?", erkundigte er sich. "Wir könnten bei ner Frittenbude vorbeischauen, ich hätte gerade mega Lust auf fettige Pommes", meinte er. "Alles ginge natürlich auf mich", fügte er dann noch hinzu.

Lexie, Musterhaus, morgens

„Von mir aus“, sagte Lexie. Essen war vielleicht ne gute Ablenkung und fast Food war doch immer gut für die Seele. „Wir müssen jetzt aber nicht wieder über den Zaun klettern oder?“, fragte sie gleich. Das wollte sie nicht nochmal machen.

Keagan - Musterhaus - morgens

Er zog verwirrt die Brauen zusammen. "Willst du etwa vorne zur Eingangstür rausmarschieren?", konterte er verdutzt mit einer Gegenfrage.

Lexie, Musterhaus, morgens

„Ich dachte eher an sowas wie ein Seitenfenster“, sagte Lexie jetzt. Das ging ja auch nach hinten raus. Daraus zu klettern war um einiges einfacher und ermöglichte Ihnen auch später wieder einfacher herein zu kommen.

Keagan - Musterhaus - morgens

"Wie du meinst, Mastermind...", erwiderte er und zuckte mit den Schultern. Kurz darauf kletterten sie aus dem Fenster und begaben sich zur nächstgelegenen Frittenbude. Dort aßen sie in Ruhe ihre Pommes und redeten.

Lexie, unterwegs, abends

Das Essen tat echt gut, denn Lexie war gar nicht bewusst gewesen, wie hungrig sie wirklich gewesen war. Sie quatschten dabei über alles mögliche. Alte Zeiten natürlich auch. Nach dem Essen gingen sie einfach ab, streunerten noch ein wenig herum. Später bat sie ihn dann sie wieder zur Schule zurück zu bringen. Dort stand ihr Rad und sie kannte den Weg nach Hause. Sein Auto wartete ja dort auch auf ihn. Er war immer noch nicht begeistert, sie gehen zu lassen, aber sie versicherte ihm sich zu melden, wenn es nicht mehr ging. Das schön ihn zu beruhigen und ihre Wege trennten sich. Leise fuhr also mit dem Rad durch die Stadt. Sie wohnte am Schrottplatz, denn der gehörte ihrem Onkel. Sie musste also bis an den Stadtrand fahren, was schon ne ganz schöne Strecke war. Jeder andere hätte wohl den Schulbus genommen für so eine Strecke, aber sie wollte wirklich nicht, dass jemand wusste, wo sie lebte.

Keagan - unterwegs - abends

Fürs erste nahm er das Auto, da Alec bereits zu Hause sein durfte. Es wurde allerdings anstrengend, sie nicht aus den Augen zu verlieren und gleichzeitig nicht entdeckt zu werden. Als er schließlich noch feststellte, dass er immer mehr in ein zwielichtiges Viertel geriet, stellte er seinen Wagen auf einem Parkplatz ab und schnappte sich ein herrenloses Fahrrad, das an einer Hauswand lehnte. So folgte er ihr für den Rest des Weges.