Memories of You - Part 21

Keagan - Restaurant - morgens

Er reagierte gar nicht darauf, da er sowieso gedanklich ganz woanders war. Als sie im Restaurant waren, nahmen alle vier Platz. Keagan ließ sich eine Karte geben, sah diese kurz durch und legte sie dann wieder beiseite. Als ein Bediensteter kam, schrieb er die Bestellungen auf und sah Keagan auffordernd an. "Für mich nichts, danke", meinte er als Antwort und sah abwesend aus dem Fenster, nachdem der Typ wieder gegangen war.

Alec, Restaurant, morgens

Alec sah seine Eltern immer wieder fragend an. Das war doch nicht Keagan. „Schatz, willst du denn gar nichts essen? Nicht mal was trinken?“. Fragte seine Mutter vorsichtig.

Lexie, Heim, morgens

Währenddessen war auch im Heim gerade Frühstückszeit, aber auch Öexie lag auf Irene bett und spielte gedankenverloren mit ihrer Kette. Sie hatte keinen Hunger. So richtig hatte sie noch gar nicht gegessen seitdem sie hier war. Ihre Gedanken waren die ganze Zeit bei Keagan und irgendwie konnte sie das auch einfach nicht abschütteln. Beim letzten Mal war das einfacher gewesen. Da hatte sie den Alkohol gehabt und die Partys. Jetzt hatte sie nichts mehr. Eigentlich hoffte sie abends wenn sie schlafen ging immer, dass sie am nächsten Morgen nicht mehr wach wurde. Das alles sollte einfach aufhören. Ihr blieb nichts weiter als Schmerz und Einsamkeit und sie wollte das einfach nicht mehr.

Keagan - Restaurant - morgens

Er wurde sichtlich aus seinen Gedanken gerissen und schüttelte nun den Kopf. "Nein, brauch nichts. Weder zu essen, noch zu trinken", stellte er klar. Da blieben wohl keine Fragen mehr offen. Vorhin noch hatte er zumindest ein wenig Hunger gehabt, aber jetzt hatte er auf gar nichts mehr Lust. Er verspürte nichts. Keinen Hunger, keine Freude, gar nichts.

Alec, Retaurant, morgens

„Schatz... können wir irgendwas tun?“, fragte seine Mum nun. Irgendwas bedrückte ihn ja sehr und das kannten sie nicht von ihm. Keagan war eigentlich immer ein lebensfroher Mensch. Da machten sie sich natürlich sorgen.

Keagan - Restaurant - morgens

Er überlegte eine ganze Weile, ob er eine Antwort darauf geben sollte, da sie wahrscheinlich eh nichts an der Situation ändern konnten (falls sie denn überhaupt wollten). "Lexie ist weg. Ich denke also die Antwort lautet 'Nein'", antwortete er schließlich, etwas patziger als er wollte und obwohl seine Mum diese Behandlung nicht verdiente.

Alec, Restaurant, morgens

„Das ist alles wegen Lexie?“, fragte Alec jetzt und auch seine Eltern sagen sich an. Alec hätte ja mit allem gerechnet, aber sicher nicht deswegen. „War es denn nicht absehbar, dass sie wieder geht? Also ich meine du hast dich doch dafür stark gemacht, dass sie in Sicherheit ist“, sagte seine Mum nun.

Keagan - Restaurant - morgens

"Nur weil ich sie in Sicherheit haben will, bedeutet das nicht, dass sie tausende Kilometer entfernt sein soll. Ganz im Gegenteil", entgegnete er und zog sich seine Cap tief ins Gesicht. "Mal abgesehen davon, dass ich stark bezweifle, dass sie in Sicherheit ist...", nun lümmelte er sich in seinen Stuhl, verschränkte die Arme vor der Brust und senkte den Kopf.

Alec, Restaurant, morgens

„Aber mehr hättest du doch für sie nicht tun können.“, sagte Seine Mum wieder sanft. „Ich weiß du hast sie den, aber du musst dich jetzt auf dich konzentrieren“, sagte seine Mum nun. Sie verstand ihn Jax aber gleichzeitig sah sie eben auch, dass er sein Leben wieder auf die richtige Bahn bringen muss. Lexie war dafür ja nun bis jetzt nicht förderlich gewesen.

Keagan - Restaurant - morgens

Er hob nun den Schirm seiner Cap an und sah seine Mum regelrecht entgeistert an. "Natürlich hätte ich mehr für sie tun können, wäre ich nicht hinter beschissenen Gitterstäben weggesperrt gewesen", zischte er. Erbost schüttelte er den Kopf über den Richter und seine unangemessene Strafe. "Auf mich konzentrieren, tzzz...", meinte er nun und zog die Cap wieder ins Gesicht. "...good luck with that..."

Alec, Restaurant, morgens

Alec schüttelte den Kopf. Er verstand seinen Bruder gerade gar nicht. Er konnte froh sein, dass seine Eltern ihn da raus geholt hatten und jetzt wollte er seine zweite Chance nicht nutzen. Seine Mum diskutierte noch mit ihm, aber es hatte nicht wirklich einen Sinn. Die Stimmung war dahin.

Keagan - Restaurant - morgens

Als das Essen der anderen gebracht wurde, zog er sein Handy hervor, denn er wusste ja, das würde jetzt erstmal dauern und die Langeweile nagte an ihm. Nachdem er ein wenig im Internet gesurft war, ging er den Fotoordner durch, um Momentaufnahmen der Zeit mit den Bandkollegen nochmal gedanklich zu durchleben. Vielleicht besserte es ja seine Gemütslage, wenn er an schöne Dinge erinnert wurde. Als er den Ordner öffnete, war er ziemlich überrascht, denn er fand Selfies von Lexie. Dem Hintergrund nach zu urteilen, hatte sie diese wohl heimlich mit seinem Handy gemacht, als er sie bei sich versteckt hatte. Er scrollte sich langsam durch die Bilder und musste leicht schmunzeln.

Alec, Restaurant, morgens

Alec beobachtete seinen Bruder immer wieder. Er wurde nicht schlau aus ihn. Irgendwas schien ihn ja doch zum Lächeln zu bringen, aber dabei war er auch wie in einer anderen Welt. Wie sollte das jetzt nur weiter gehen?

Keagan - Restaurant - morgens

Dass er von Alec beobachtet wurde, bekam er nichtmal ansatzweise mit. Dafür war er zu sehr damit beschäftigt, die Bilder anzusehen. Es stimmte ihn gleichzeitig freudig und traurig. Und er fasste heimlich den Beschluss, zu Lexie in seine ehemalige Heimat zu fahren. Er buchte sich direkt im Restaurant ein Zugticket und steckte nun das Handy weg. Jetzt, da er einen Ausweg aus seiner Misere gefunden hatte, machte er sofort einen gelasseneren Eindruck. Nun musste er nur noch zuhause etwas zusammenpacken und sich dann auf den Weg machen.

Alec, Restaurant, morgens

Nach dem Frühstück fuhren sie nach Hause. Alec war dann noch mit den Mädchen verabredet, aber mit keagan war eh nichts los. Der wollte einfach in sein Zimmer und alleine sein. Alec würde den mädchen wohl erst mal davon erzählen, abgesehen von dem Teil über Lexie.

Keagan - unterwegs - mittags

Es war gut, dass Alec verabredet war, somit hatte er weniger Risiko erwischt zu werden. Er ließ seinen Handyakku laden, während er sich seinen Rucksack packte. Sobald er alles beisammen hatte, verließ er das Haus und stieg in den Zug. Dort ließ er sich in einen dieser Vierersitze fallen und legte seine Füße auf den gegenüberliegenden Sitz, bevor er sich seine Cap ins Gesicht zog, die Arme verschränkte, seinen Rucksack als Kissen benutzte und einschlief.

Lexie, Heim, mittags

Lexie ahnte davon noch nichts. Sie hatte inzwischen auch kein Handy mehr. Also ein Handy an sich schon, aber das funktionierte nicht mehr, wenn niemand dafür zahlte. Selbst wenn sie also gewusst hätte, dass Keagan wieder frei wäre, hätte sie nicht mit ihm schreiben oder telefonieren können. Nach dem Mittagessen gab es Freizeitkurse, die jeder mitmachen musste. Lexie hatte sowas wie gymnastik, was dem Bodenturnen sehr nah kam, dass sie früher gemacht hatte. Das machte ihr tatsächlich etwas Spaß, aber eben auch nur kurz. Danach dachte sie wieder die ganze Zeit an keagan, auch während ihres küchendienstes.

Keagan - Heim - mittags

Während der Zugfahrt wurde er einmal vom Fahrkartenkontrolleur aufgeweckt, weil er sein gültiges Ticket vorzeigen musste. Den Rest der Fahrt hatte er dann gottseidank seine Ruhe. Am Ziel angekommen stieg er aus dem Zug aus und machte sich auf den Weg zu dem einzigen Heim, das es hier gab. Er mischte sich einfach unter die Heimkinder und erkundigte sich nach der Neuen. Man gab ihm unterschiedliche Infos, weshalb er beschloss, sich erstmal auf die Suche nach Essen zu begeben, denn er war nach all den Stunden geradezu am Verhungern. War ja alles schön beschildert hier, deswegen fand er schnell den Weg zum Esssaal und dann direkt zur Küche. Er würde hier einfach mal schnell was aus dem Kühlschrank klauen und dann wieder auf den Gang rausschleichen...

Lexie, Heim, mittags

Der Essensservice war vorbei und Lexie gehörte zu den Leuten, die das ganze Geschirr spülen sollte. Die Spülmaschine war schon lange defekt, deshalb mussten die Kids anpacken. Einfach mal so was aus dem Kühlschrank zu klauen, war hier aber nicht. Dieser war mit einem Schloss versehen, denn auch hier war das Essen für alle eingeteilt. Wer zwischendurch Hunger bekam, ging an den Kiosk oder an den snackautomat. Diesen könnte man natürlich nur bezahlen, wenn man sich Chips verdiente, wie eben mit dem Küchendienst. Gelangweilt trocknete sie die Teller, Gläser und Tabletts ab und träumte dabei vor sich hin. War sie schon so verzweifelt, dass sie sich Keagan vorstellte, wie er verzweifelt am Kühlschrank ruckelte? Lexie schüttelte über sich den kopf und griff zum nächsten Glas. Dann sag sie wieder zum kühlschrank. Doch da stand immer noch Keagan. Jetzt ließ sie vor Schreck das Glas fallen. War er etwa hier? Wie war das denn möglich? Er war doch noch im Gefängnis. Lexie schaute ihn jetzt erschrocken an.

Keagan - Heim - mittags

Als das Glas laut klirrte, sobald es mit dem Boden kollidierte, drehte er sich schlagartig um und sah sie geschockt an. Er hatte nichtmal mitbekommen, dass er nicht alleine hier war, weil er so verdammt hungrig war und sein Hirn nur noch im Nahrungssuchemodus war. Konnte es sein, dass da Lexie stand und ihn genauso erschrocken ansah wie er sie? Oder spielte sein Hirn ihm Streiche? "Das Glas is wohl hinüber...", bemerkte er nun apathisch.

Lexie, Heim, mittags

Es war unmöglich, dass er hier war. Das sagte ihr Kopf in Dauerschleife. Nein, er war nicht hier. Sie konnte sich das jedenfalls so lange einreden, bis er den Mund aufmachte. Oh Gott....Lexie hatte das Gefühl, als wenn ihr Herz aussetzte. „Du bist nicht hier“, sagte sie jetzt wieder. Sie verlor jetzt doch sicherlich den Verstand. Nun ging sie in die Hocke und fing an die Scherben einzusammeln. Dabei schnitt sie sich natürlich gleich den Finger. „Verdammt“, fluchte sie und steckte sich den Finger in den Mund, ehe sie den Rest aufsammelte und in den Müll beförderte.

Keagan - Heim - mittags

Er kam jetzt langsam näher, als er begriff, dass sie tatsächlich hier in der Küche war. Als sie sich vom Mülleimer umdrehte, stand er bereits hinter ihr und griff sanft nach ihrem Handgelenk. "Lass mal sehen, Trottelchen...", er schmunzelte vor sich hin, während er ihren Finger begutachtete. "Ein Pflaster und alles ist wieder gut", er lächelte sie an. Zugegeben, er fand es gerade sehr belustigend, in ihr verwirrtes Gesicht zu sehen. Er hätte sie auch einfach in seine Arme ziehen können, aber wenn er sich so nüchtern normal verhielt, half das mehr dabei, ihre süße Verwirrung aufrechtzuerhalten.

Lexie, heim, mittags

Die anderen anwesenden, hatten sich wieder ihrer Arbeit zugewendet. Das ließ sie erst recht davon ausgehen, dass das hier alles gerade nicht passierte. Sie zuckte heftig zusammen, als er plötzlich so nah vor ihr stand. Es war fast so, als wenn sie seine Berührung spüren konnte. Es kribbelte jedenfalls genauso, aber das war doch nur ihr Kopf, der ihr einen Streich spielte. Vielleicht lag es auch daran, dass sie seit Tagen das Essen verweigerte. Jetzt drehte sie halt langsam durch. Dieses Grinsen. Ihr wurde wieder schmerzlich bewusst, wie sehr er ihr fehlte. „Du bist nicht hier“, flüsterte sie wieder und schloss nochmal die Augen, in der Hoffnung, dass alles wieder zurück auf normal war, wenn sie diese wieder öffnete.

Keagan - Heim - mittags

Grinsend betrachtete er ihre geschlossenen Augen, sah kurz augenrollend in die Luft, bevor er seine freie Hand an ihre Wange legte und sie einmal ausdauernd auf die Lippen küsste. "Wenn du das sagst...", meinte er nun lässig und fuhr ihr abschließend mit dem Daumen über den Mund. Dann ließ er ihre verletzte Hand los, ging ein paar Schritte durch die Küche und ließ seine Augen dabei wandern. "Wo gibt's was zu futtern hier...hm...", er beobachtete sie aus den Augenwinkeln, während er auf konzentriert tat. Er genoß das gerade sehr, dieses Spielchen.

Lexie, Heim, mittags

Okay, er verschwand nicht. So langsam dämmerte es ihr, dass er vielleicht wirklich hier war. Doch wie? "Keagan?", fragte sie jetzt vorsichtig und bewegte sich jetzt wieder langsam auf ihn zu. "Mittag verpasst...ist Mittag verpasst", sagte jetzt eine der anderen Küchenhelfern. Spätestens jetzt bestand kein zweifel mehr,dass er wirklich da war. "Oh mein Gott", sagte Lexie jetzt und sprang ihn jetzt quasi an, wobei sie Arme und Beine fest um ihn schlung.

Keagan - Heim - mittags

Er schlang seine Arme ebenfalls um sie, als sie sich so an ihn klammerte. "Ich mag's ja normal ganz gerne, wenn du deine Beine um meinen Körper schlingst, aber meine Rippen und Lunge danken's dir, wenn du sie nicht direkt so beanspruchst", flüsterte er ihr grinsend zu. Erster Sexwitz seitdem er aus dem Knast draußen war, das war doch ein guter Fortschritt. Sein Zustand war zwar um einiges besser, aber trotzdem dauerte die Heilung an.