Memories Of You - Part 17

Danny, bei Ruby, nachmittags

Danny beschloss einfach bei Ruby vorbei zu fahren. Mehr als wegschicken konnte sie ihn da ja auch nicht und vielleicht ging es ihr ja auch einfach ähnlich. Den Weg zu ihrem Apartment kannte er noch und machte sich auf den Weg. Dort angekommen ließ ihn ein Nachbar ins Haus, der gerade aus dem Geböude kam. Danny ging also direkt zu ihrer Wohnung und fand eine offene Wohnungstür vor. Okay, das war schon ein wenig seltsam. „Ruby?“, rief er aus während er die Wohnungstür ein wenig aufstieß. Okay es wirkte auf den ersten Blick nicht wie ein Einbruch oder so. Trotzdem hatte er ein ungutes Gefühl. „Hallo? Ruby, bist du da?“, rief er wieder in die Wohnung, ehe er sich einfach vorsichtig in die Wohnung begab. Er wollte sie nicht erschrecken, falls sie da war. Im Wohnzimmer bot ihm sich dann ein schrecklicher Anblick. Ruby lag bewusstlos auf der Couch. Danny eilte gleich zu ihr, versuchte sie anzusprechen, doch sie zeigte keine Reaktion. Doch nicht nur das, es wurde noch schlimmer, als Erdgas Blut entdeckte. Unter Schock rief er den Krankenwagen und versuchte sie nochmal irgendwie wach zu bekommen. „Ruby? Ruby, komm schon“, sagte er und strich ihr durchs Haar, ehe er an ihrem Hals nochmal nach einem Puls suchte. Er konnte auch ihren Atem spüren, als er sie kurz an sich drückte. Sie lebte also noch, aber der Anblick von ihr, wie sie da so leblos vor ihm lag, machte ihm eine höllische Angst. Es dauerte eine Ewigkeit, bis der Krankenwagen kam. Er hatte sie nicht alleine lassen wollen und saß die ganze Zeit an ihrer Seite bis die Sanitäter eintrafen und sich um sie kümmerten. Auch wenn Danny total unter Schock stand, sagte er den Männern, dass sie schwanger war. Ruby wurde dann mit ins Krankenhaus genommen und Danny fuhr gleich hinterher. Natürlich nahm er dabei ihre Schlüssel und ihre Handtasche mit. Er ging einfach davon aus, dass sich alle wichtigen Daten darin befanden und dass das wohl nützlich sein konnte.

Ruby - Krankenhaus - abends

Auf der Fahrt zum Krankenhaus schafften die Sanitäter es, sie wieder zu Bewusstsein zu bekommen. Man versuchte möglichst nähere Informationen zu ihrem Gesundheitszustand zu bekommen, um sie bestmöglich behandeln zu können und rauszufinden, was mit ihr nicht stimmte. Im Krankenhaus angekommen wurde Ruby direkt fortgebracht und man kümmerte sich um sie. Nach einer Stunde wurde sie dann in betäubtem Zustand auf ein Zimmer gebracht.

Danny, Krankenhaus, abends

Danny wartete angespannt und voller Sorge im Krankenhaus. Das Problem war nur, dass man ihm keinerlei Informationen gab. Er war kein Verwandter und auch die Tatsache, dass sie mit seinem Baby schwanger war, brachte ihn nicht weiter. Das machte ihn absolut wahnsinnig. Nach Hause wollte er dennoch nicht gehen. Vielleicht wurde sie ja wach und fragte nach ihm. Dann wollte er doch hier sein.

Ruby - Krankenhaus - abends

Es dauerte eine ganze Weile bis die Betäubung nachließ und sie gehirntechnisch einigermaßen anwesend war. Als eine Schwester in ihr Zimmer kam, erkundigte sie sich gleich, ob jemand wusste, dass sie hier im Krankenhaus war. Ihr wurde mitgeteilt, dass ein gewisser Danny seit Ewigkeiten draußen wartete. Ruby erkundigte sich höflich, ob sie ihn nicht zu ihr ins Zimmer schicken konnten. Die Schwester ließ Danny wissen, dass nach ihm verlangt wurde, er allerdings auf ihren Zustand achten sollte und sie nicht zu sehr belasten sollte. Um was es bei Ruby ging, ließ sie ihn nicht wissen.

Danny, Krankenhaus, abends

Danny war schon fast nicht mehr zu halten, als man ihn sagte, dass er zu ihr durfte. Nein, stressen wollte er sie nicht, aber wenigstens sehen, dass sie wieder okay war. Der Anblick von vorhin hatte sich so in seinen Kopf gebrannt. Die Schwester brachte ihn zum Zimmer, aber sagte ihm nochmal, dass er nur kurz zu ihr durfte. Nickend bestätigte er dies und klopfte dann vorsichtig an die Tür, ehe er das Zimmer betrat. Ihr Anblick war immer noch herzzerreißend. „Heeey“, sagte er sanft und ging rüber zu ihrem Bett, wo er gleich ihre Hand nahm.

Ruby - Krankenhaus - abends

Sie kniff die Lippen zu einem müden Lächeln zusammen. "Hey", meinte sie relativ kraftlos und ihre Augen blickten ihn traurig an. Es tat gut, seine Hand in ihrer zu spüren. 'Händchen halten' war für sie beide eine Premiere. "Woher weißt du, dass ich hier bin?", erkundigte sie sich.

Danny, Krankenhaus, abends

„Ich war es, der dich gefunden hat“, sagte Danny leise und streichelte über ihre Hand. Keine Ahnung, ob sie das jetzt brauchte, aber er auf jeden Fall. „Du hast mir nen ordentlichen Schrecken eingejagt“, sagte Danny ruhig, aber schenkte ihr dennoch ein anlächeln, auch wenn es etwas angespannt war. Das war wohl normal in der Situation.

Ruby - Krankenhaus - abends

"Ouh", stieß sie überrascht aus. Er hatte sie gefunden? Moment... "Wieviel Uhr ist es? Wie lang bin ich schon hier?", fragte sie ihn interessiert. Sie hatte gerade absolut kein Zeitgefühl und erinnerte sich nur noch daran, wie sie unter Schmerzen windend auf dem Sofa gelegen hatte.

Danny, Krankenhaus, abends

„Zeit für dich, dich auszuruhen. Mach dir darum keine Sorgen“, sagte Danny sanft. Das war jetzt doch alles nicht wichtig. „Ich hab deine Handtasche und deinen Wohnungsschlüssel mitgebracht. Ich weiß nicht, ob ich irgendwem Bescheid sagen soll oder sowas... ich wollte nicht einfach Sachen für dich packen ohne dein einverständnis“, sagte Danny nun.

Ruby - Krankenhaus - abends

"Vielen Dank", angetan sah sie ihn an und unwillkürlich zuckte ihre Hand in seiner. Es berührte sie mehr als sie zeigte. Sie fühlte sich gerade nur sehr gefühlstaub; kein Wunder, da sie bereits wusste, was mit ihr nicht stimmte. "Nein, niemandem Bescheid geben. Ich komm...alleine klar", ließ sie ihn wissen.

Danny, Krankenhaus, abends

„Bist du dir sicher? Soll ich dir dann wenigstens neue Sachen bringen?“, fragte Danny dann. Ihre alte Kleidung war ja voll Blut gewesen. Eigentlich wollte er auch schon wissen, was passiert war, wie es dem Baby ging, aber gleichzeitig hatte er kein gutes Gefühl dabei und wollte ihr jetzt auch nicht noch dahin gehend irgendwelchen Druck machen. Es war ihr Körper und sie schuldete ihm ja eigentlich keine Erklärung. „Ich lass dich ungern alleine damit“, sagte Danny ehrlich.

Ruby - Krankenhaus - abends

"Wieso? Diese Krankenhaushemden sind doch voll trendy", scherzte sie, verzog dabei aber keine Miene. Sie wollte sich nicht anmerken lassen, wie sehr sie alles mitnahm, aber das war eine Situation, in der sie nicht mal ein bisschen gute Laune faken konnte. "Scherz. Ich wär dir sehr dankbar, wenn du das tun könntest", stellte sie nickend klar.
"Du lässt mich womit ungern allein?", erkundigte sie sich nun. Sie war sich nicht sicher, ob sie wusste, worauf er hinauswollte.

Danny, Krankenhaus, abends

"Na hiermit",meinte Danny und meinte einfach die gesamte Situation. "Sie haben mir nichts gesagt....ich bin ja keine Familie oder so", sagte Danny dann dazu. "Aber ich bin da", sagte Danny nochmal. Das sollte sie einfach wissen. Jeder brauchte doch Hilfe in so einer Lage. Wenn er schon keine Freunde oder Familie für sie informieren sollte, dann war er es eben, der für sie da war.

Ruby - Krankenhaus - abends

Sie sah ihn einen langen Augenblick an und ihre Gedanken rotierten unglaublich schnell. "Ich hab das Baby verloren", teilte sie ihm nun gefasst mit und sah ihn wieder an. Die Ärzte hatten ihr mitgeteilt, dass sie eine Fehlgeburt erlitten hatte und dass sie deswegen operativ hatten eingreifen müssen. Ihr gerade eben noch gefasster Gesichtsausdruck, schlug schlagartig in eine gequälte Miene um und sie wendete ihren Kopf, bevor die Tränen sich schnell ihren Weg über ihre Wangen bahnten.

Danny, Krankenhaus, abends

Sowas hatte er befürchtet und jetzt bestätigte sie es ihm noch. Automatisch drückte er ihre Hand fester und küsste diese dann sanft. "Es tut mir leid", sagte er aufrichtig und auch er hatte Tränen in den Augen. Erst war es ein Alptraum gewesen, dass sie schwanger gewesen war, doch jetzt wo das Baby nicht mehr da war, war das auch irgendwie falsch.

Ruby - Krankenhaus - abends

"Mir auch", erwiderte sie, nachdem sie von ihm abgewandt mehrmals geschluchzt hatte und die Tränen auf ihrem Gesicht mithilfe ihres freien Arms abgewischt hatte. Es kostete sie einiges an Überwindung, ihm jetzt wieder ins Gesicht zu sehen, da sie ein Problem damit hatte, sich ihm so verletzlich zu zeigen. Allerdings hatte sie nicht erwartet, dass sie Tränen in seinen Augen sehen würde. Sie hatte sich bereits für das Baby entschieden, bevor ihnen beiden die Entscheidung abgenommen worden war.

Danny, Krankenhaus, abends

Danny wollte jetzt nicht noch Salz in die Wunde streuen, in dem er ihr sagte, dass er sich auch schon gedanklich darauf eingestellt hatte, dass sie das gemeinsam irgendwie packten. Das war jetzt alles nicht mehr wichtig. Er atmete tief durch und wischte sich dann auch einmal über die Augen. "Du solltest dich jetzt ausruhen, noch ein wenig schlafen", sagte Danny und strich weiter sanft über ihre Hand. "Ich komm dann morgen wieder und bring dir ein paar Sachen mit", sagte Danny.

Ruby - Krankenhaus - abends

"Ist wohl am besten", entgegnete sie und presste die Lippen zusammen. Ob sie schlafen konnte, stand in den Sternen. Zwar war sie wegen der Betäubung noch etwas schwummrig und schläfrig, aber die Gedanken trieben sie unruhig umher.

Danny, Krankenhaus, abends

Es klopfte jetzt eh schon und die Krankenschwester sagte ihm, dass er jetzt gehen musste. „Ich komm wieder“, versicherte Danny ihr nochmal und stand dann auf. Er ging jedoch nicht, ohne sich nochmal zu ihr runterzubeugen und liebevoll ihre Stirn zu küssen. Zu gern wäre er bei ihr geblieben, auch weil er gerade selbst nicht alleine bleiben wollte. Danny war total aufgewühlt. Erst erfuhr er, dass er Vater wurde und am gleichen Tag verlor er das Baby wieder. Ein Baby, dass er entschlossen gewesen war zu lieben, egal unter welchen Umständen. Das brach ihm jetzt schon das Herz.

Ruby - Krankenhaus - abends

"Bis morgen", verabschiedete sie sich mit einem müden Lächeln auf den Lippen. Seine Hand hätte sie am liebsten gar nicht losgelassen, denn sie hatte sowas beruhigendes. "Und...", sie beugte sich rüber zum Beistelltisch und zog etwas aus der Schublade. "Schlüssel. Die dürftest du brauchen", sie legte ihm den Schlüsselbund in die Hand. "Und danke für alles", sie sah ihm tief in die Augen.

Danny, Krankenhaus, abends

"Schlaf gut, Süße", sagte Danny und schenkte ihr noch ein Lächeln, ehe er ihr Zimmer verließ. Jetzt musste er erst einmal durchatmen und lehnte sich kurz gegen die kühle Wand. Das war alles echt heftig für ihn gerade. Jetzt musste er selbst erst mal darüber schlafen, wie auch immer das funktionieren sollte. Morgen früh würde er sich dann darum kümmern ihr Sachen zu bringen.

Ruby - Krankenhaus - abends

Sie drehte sich von der Tür weg, zog sich das Kissen etwas mehr vor das Gesicht, bevor sie in Tränen ausbrach und bitterlich in das Kissen weinte. Sturzflutartig bahnten sich alle zurückgehaltenen Emotionen ihren Weg nach draußen. Die Nacht war sehr unruhig; abwechselnd nickte sie weg und weinte sie sich die Augen aus. Teilweise lag sich einfach nur wie paralysiert in ihrem Bett und blickte starr an die dunkle Zimmerdecke.

Danny, Krankenhaus, morgens

Danny hatte auch eher eine schlaflose Nacht gehabt. Das alles ging ihm nicht aus dem Kopf. Irgendwann hatte er es sein lassen und war frühmorgens raus an den Strand gefahren, um etwas surfen zu gehen. Das half ihm immer den Kopf frei zu machen, wenigstens für einen Moment. Gleich danach war er zu Ruby’s Wohnung gefahren. Da war immer noch ein riesiger Blutfleck, wo er sie gefunden hatte. Den putzte er so gut es ging weg, doch dr schaden an der Couch war wohl nicht mehr zu beheben. Danny konzentrierte sich dann darauf ihr einige Sachen zu packen. Unterwäsche, was bequemes, aber auch Jeansubd ein Shirt für ihre Entlassung. Auch Schuhe packte er ein, sowie einige Dinge aus dem Bad, wie ihre Zahnbürste usw. Auf alles andere konnte sie sicher erst mal verzichten. Mit der Tasche machte er sich auf den Weg ins Krankenhaus. Dort meldete er sich bei einer Schwester und fragte, ob er zu ihr konnte .

Ruby - Krankenhaus - morgens

Die Schwester gab Danny die Erlaubnis, Rubys Zimmer zu betreten. Ruby kam gerade aus dem zimmereigenen Badezimmer heraus, wo sie sich das Gesicht gewaschen hatte, als er er klopfte und sie ihn reinrief. "Morgen", begrüßte sie ihn und tupfte sich währenddessen ihr Gesicht mit einem Handtuch trocken, welches sie sich daraufhin um den Nacken legte. "Du hast einiges mitgebracht?", erkundigte sie sich, als sie die Tasche in seiner Hand bemerkte.

Danny, Krankenhaus, morgens

"Guten Morgen", sagte Danny sanft."Ja, ich hoffe ich hab alles eingepackt, was du brauchst. So oft musste ich noch nicht für ne Frau packen", gab Danny zu und stellte die Tasche auf ihr Bett. Er musste schon zugeben, dass er sich da nicht so gut auskannte und jetzt eher improvisiert hatte. Ruby sah immer noch unglaublich müde aus, aber schon nicht mehr ganz so blass, wie gestern. "Wie geht es dir?", wollte er wissen, auch wenn er wusste, dass das durchaus unangenehm sein konnte. Er war halt um sie besorgt.