Memories of You - Part 1

Alec, zu Hause, nachmittags

Alec schüttelte mit dem Kopf. "Du könntest dich ja wenigstens mal entschuldigen, dass du mich mit deinem Mist heute so hängen gelassen hast", meinte Alec, als sein Bruder ihn fast komplett ignorierte. Auch wenn sie grundsätzlich verschieden waren und er oft das Opfer von Keagan war, so hatten sie eigentlich doch eine recht gute Beziehung zueinander.

Keagan - zuhause - nachmittags

"Sorry", entschuldigte er sich kurz und knapp. "Auch wenn das von mir nicht geplant war und ich auf das Nachsitzen sehr gut hätte verzichten können", murmelte er, während er sich eine Hand voll Chips einwarf und mithilfe der Fernbedienung den TV-Sender wechselte.

Alec, zu Hause, nachmittags

"Mum und Dad werden dir den Hals umdrehen", sagte Alec gleich, denn er wusste, dass sie wegen der Sache mit der Sprinkleranlage sicherlich einen Anruf bekamen. "So einen ersten Schultag hatten wir wohl noch nie", meinte Alec. Das hieß schon war, so oft wie sie die Schule gewechselt haben. "Du hast also schon ein neues Opfer gefunden?", fragte er, aber arbeitete weiter an seinen Hausaufgaben.

Keagan - zuhause - nachmittags

"Kaya meinst du?", er musste unwillkürlich grinsen und setzte sich auf. "Kommt sie dir zufälligerweise irgendwie bekannt vor?", schob er hinterher und sah gespannt zu Alec rüber.

Alec, zu Hause, nachmittags

"Ich guck mir deine Mädchen doch nie so genau an", meinte Alec schulterzuckend und sah ihn fragen an. "Klingt so, als sollte sie mir aber bekannt vorkommen", sagte Alec dann und sah weiter zu seinem Bruder rüber, während er überlegend die Augen zusammen kniff, um sich das Mädchen von vorhin gedanklich vorzustellen. "Kaya sagtest du?", fragte Alec. "Moment...Prinzessin Kaya?", fragte Alec dann und schüttelte mit dem Kopf. "Nie im Leben", sagte er gleich.

Keagan - zuhause - nachmittags

Er grinste nur und nickte dabei vehement. "Genau die. Wenn sie nur wüsste, dass du sie nichtmal mehr erkennst...ich sag's dir, du wärst tot. Sie geht bei mir schon davon aus, ich würde mich nicht mehr an sie erinnern...", meinte er. "Okay, zugegeben, ich lass sie absichtlich in dem Glauben", schmunzelte er.

Alec, zu Hause, nachmittags

"Naja so genau hab ich sie mir ja jetzt auch nicht angesehen, aber sie sah schon...verändert aus", meinte Alec dann gleich. "Naja eben nicht mehr klein, moppelig und die Brille fehlt auch. Wer hätte gedacht, dass das aus ihr wird", meinte Alec immer noch ein wenig überrascht. "Wieso verarscht du sie denn aber so?", fragte Alec nach, wobei ihm schon klar war, dass das wieder Keagans Logik war.

Keagan - zuhause - nachmittags

"Keine Ahnung", antwortete er. "Vielleicht weil ich gerne Leute auf die Palme bringe. Vielleicht auch, weil sie sich vehement dagegen wehrt, mit mir auszugehen. Vielleicht beides...", führte er weiter aus. Und irgendwie stach sie für ihn aus der breiten Masse von Mädchen heraus.

Alec, zu Hause, nachmittags

"Du weißt ich halt mich da ja für gewöhnlich raus, was du mit den Mädchen machst, aber Kaya? Sie war mal wie Familie...irgendwie ist es nicht richtig, wenn du da so mit ihr spielst", sagte Alec, was er darüber dachte. Er fand auch so nie gut, wenn er die Mädchen benutzte, aber Kaya kannte er ja nun auch und da musste er wenigstens einmal gesagt haben, was er davon hielt.

Keagan - zuhause - nachmittags

"Ich werd's ihr schon noch früh genug sagen", antwortete er. "Außerdem war ich so nett und hab ihr beim Aufputzen geholfen. Und sie nach hause gefahren", fügte er hinzu. Somit waren seine Gemeinheiten auch wieder aufgehoben, dachte er.

Alec, zu Hause, nachmittags

Alec sah ihn vielsagend an. "Sie ist ein Mädchen...wenn sie das mal nicht anders sieht", sagte Alec schulterzuckend. "Und ansonsten? Wieviele Nummern hast du heute eingesteckt?", fragte er dann noch nach. "Du hast ja echt alles gegeben, um aufzufallen", meinte Alec dann.

Keagan - zuhause - nachmittags

Als Antwort auf Alecs Frage nach den Nummern, griff er in seine rechte Hosentasche und ließ eine handvoll Zettel auf den Couchtisch fallen. "Genug, würd ich sagen. Aber eigentlich interessieren die mich nicht wirklich. Das sind nur Backups", erklärte er. "Und was ist mit dir? Hast du dir eine rausgeguckt? Vielleicht ist ja ihre Nummer dabei?", er deutete auf den Nummernstapel.

Alec, zu Hause, nachmittags

"Wozu? Wir sind doch eh bald wieder weg von hier", meinte Alec nur wieder kopfschüttelnd. Das war jedenfalls seine Ausrede, aber er wusste, dass er einfach viel zu schüchtern für sowas war. Er konnte nicht so gut mit Mädchen sprechen.

Keagan - zuhause - nachmittags

"Aber deswegen kannst du dir doch nicht eine Gelegenheit nach der anderen entgehen lassen, Bruder", entgegnete er. Da zog ja sein Leben an ihm vorbei und er hatte es gar nicht richtig gelebt, "Sag, gibt's da eine, die du magst?", hakte er weiter nach.

Alec, zu Hause, nachmittags

"Ich bin nicht so wie du, das war ich doch nie", sagte Alec nur wieder schulterzuckend. "Ich sollte mich meinen Hausaufgaben widmen", sagte er dann wieder, um nur schnell weg von diesem Thema zu kommen. Zu seiner Überraschung musste er jetzt an Naomi denken, als er ihm diese Frage stellte. Normalerweise passierte ihm das nicht. Klar, gab es immer mal ein Mädchen, dass er besonders hübsch fand, doch er hatte sich eben nicht erlaubt mehr über sie zu erfahren, damit er nicht anfing sie zu mögen. Das war jetzt bei Naomi anders irgendwie.

Keagan - zuhause - nachmittags

"Du weichst aus?", er musste grinsen und drehte die Lautstärke des Fernsehers runter. "Alec, du Hund! Es gibt da also eine! Welche ist es?", er legte die Chipstüte beiseite und schenkte Alec seine volle Aufmerksamkeit.

Alec, zu Hause, nachmittags

"Lass den Quatsch. Da gibt es niemanden", meinte Alec kopfschüttelnd und wollte darüber nicht mit ihm reden. Er hätte sich sowieso nur wieder darüber lustig gemacht oder irgendwas dummes gemacht. Naomi stand nicht zur Diskussion. Sie hatte doch sowieso einen Freund, der das komplette Gegenteil war von ihm.

Keagan - zuhause - nachmittags

"Nicht? Okay", das war ernüchternd. Er hätte jetzt nur allzu gern Neuigkeiten gehört. "Was hast du den ganzen Tag in der Schule gemacht?", fragte er nun stattdessen.

Alec, zu Hause, nachmittags

"So wie immer", meinte Alec einfach schulterzuckend und war dann auch schon wieder in seine Hausaufgaben vertieft, auch um Keagan einfach aus dem Weg zu gehen. Es dauerte auch gar nicht mehr lange, ehe ihre Eltern nach Hause kamen. Dann verzog sich Alec eh erst mal.