Memories of You - Part 22

*einige Wochen später*

Alec, Krankenhaus, mittags

Alecs äußere Verletzungen waren schon gut geheilt. Die Schwellungen in seinem Gesicht waren vollständig weg. Seine Nase war auch nach Wunsch der Ärzte verheilt und der Gips an seinem Bein sollte auch bald entfernt werden. Alles was noch fehlte war, dass Alec wieder zu sich kam. Je länger es dauerte, desto skeptischer wurden die Ärzte. Bei Gehirnverletzungen konnte man nie sagen, ob jemand wieder aufwachte oder nicht. Sowas wie Gehitntod kam leider sehr oft vor. Immer wieder hatte seine Familie und natürlich auch seine Freunde an seinem Bett gewacht. Alec war jemand, der immer für alle da war und so hatte sich auch Kaya nicht nehmen lassen für ihn da zu sein. Natürlich war sie Keagan so gut es ging aus dem Weg gegangen, aber hier ging es ja um Alec und nicht um ihn. Oft war sie auch mit Danny hergekommen, auch wenn der durch seinen neuen Job nicht mehr soo viel Zeit hatte.
Heute lag der Tag des Unfalls fast genau 4 Wochen zurück. Alecs Hand hatte die letzten Tage schon immer mal wieder gezuckt, doch jetzt zuckten seine Augen und er versuchte diese vorsichtig zu öffnen. Es war unglaublich hell und er musste sie gleich wieder schließen, gab dabei ein kehliges Geräusch von sich. Er richtete den Kopf in die Richtung von dem Piepen, dass er jetzt sehr laut in der Nähe seines Kopfes vernahm. Wo war er? Was war hier los? Wieder blinzelte er gegen das viel zu grelle Licht und versuchte irgendwas wahrzunehmen. Da waren Leute in seinem Zimmer. Er konnte ihre Stimmen hören, wie sie sich unterhielt, so als wer er gar nicht hier. Bemerkten sie ihn? Dies Augen offen zu halten war gerade unglaublich anstrengend. Sein Mund war trocken und er wusste für einen Augenblick nicht wie er sprechen sollte. Da kam jedenfalls nur ein Brummen heraus.

Keagan - KH - mittags

In den vergangenen Wochen war er täglich zu Besuch gewesen so lange es ihm möglich gewesen war. Mit der gemeinnützigen Arbeit durfte er vorerst aussetzen, da das Leben seines Bruders auf dem Spiel stand. Das wiederkehrende Zucken von Alec in den letzten Tagen hatte Keagan wieder immense Hoffnung gegeben, dass alles wieder gut wurde. Sein Gehirn schien noch zu funktionieren, das war mit am Wichtigsten. Als Alecs Augen zuckten, bekam Keagan das direkt als erster mit, da er neben dem Bett saß und die Hand seines Bruders hielt, während er hoffnungsvoll in dessen Gesicht sah. Er beobachtete erstmal kurz, um sicherzugehen, dass er sich das nicht einbildete. "Mum, Dad, er...oh mein Gott, er...", er atmete einmal tief durch, weil er nahezu hyperventilierte, "...Alecs Augen!", brachte er nun aufgeregt hervor.

Alec, KH, mittags

Alles war so laut und hell. Er spürte, dass jemand seine Hand hielt und dann auch nach seiner zweiten Hand griff. Das sollte ihn vielleicht beruhigen, aber es löste erst einmal innerliche Panik in ihm aus. Er fühlte sich eingeengt, also zog er seine Hände weg. Das klappte schon mal. Er wollte sprachen, aber verfiel stattdessen nur in einen Husten. Sein Hals war einfach so trocken. Mühseelig öffnete er wieder die Augen. Er blickte in viele Augen, die ihn erwartungsvoll ansahen. Unsicher blickte er sich um, musste aber weiterhin gegen das Licht blinzeln. Was ging hier eigentlich vor sich?

Keagan - KH - mittags

"Ich glaub, er braucht Wasser...", meinte Keagan und füllte ihm nun eine Schnabeltasse mit etwas Wasser auf, bevor er ganz vorsichtig Alecs Kopf anhob und ihm das Gefäß an die Lippen legte. "Versuch ein wenig zu trinken, ja Bruder?", bat er ihn und er selbst hatte so einige Schwierigkeiten, seine Hand möglichst ruhig zu halten.

Alec, KH, mittags

"Bruder?", fragte er krächzend und schaute fragend. Er hatte einen Bruder? Daran konnte er sich gar nicht erinnern. Irgendwie kam ihm keins der anwesenden Gesichter bekannt vor. Wer waren diese Menschen? "Was ist hier los?", fragte Alec beunruhigt. Sein Kopf tat irgendwie weh.

Keagan - KH - mittags

Okay, jetzt ging ihm ein Schauer über den Körper. Er...erkannte ihn nicht? Zumindest hatte sein Blick so ausgesehen. "Du hattest einen schweren Autounfall und lagst wochenlang hier im Krankenhaus. Die Ärzte haben dich wieder hingekriegt", antwortete er zusammenfassend.

Alec,Krankenhaus, mittags

"Autounfall?", wiederholte er. Nein, das kam ihm nicht bekannt vor. Vielleicht verwechselten ihn hier ja alle. "Wer von ihnen ist der Arzt? Ich möchte einen Arzt sprechen", sagte Alec jetzt. Irgendwie spürte er, dass das hier alles gerade falsch war. Es machte ihn nervös, dass ihn alle so ansahen, als erwarteten sie etwas von ihm.

Keagan - KH - mittags

Keagan sah seine Eltern nun an - ein Mix aus verwirrt und geschockt. Ihr Dad lief los und trieb den behandelnden Arzt auf, der sich nun im Raum befand. "Mr Laughlin, Sie sind wieder aufgewacht? Das ist sehr gut! Wir haben uns alle schon Sorgen gemacht, allen voran ihre Eltern und ihr Bruder...", begrüßte der freundliche und kompetente Arzt ihn.

Alec, KH, mittags

„Meine Eltern und mein Bruder...“, wiederholte er. Er sah sich die Gesichter nochmal an, aber da klingelte nichts bei ihm. „Ich kenne diese Leute nicht“, sagte Alec jetzt aber ehrlich. „Ich weiß nichts von einem Bruder... ich... mein kopf tut weh „, sagte Alec jetzt. Er versuchte sich extra anzustrengende, aber das ging nicht so richtig. „Ganz ruhig“, sagte der Arzt jetzt. „Das ist nach so einem Unfall ganz normal. Setzen sie sich nicht unter Druck. Wir werden das untersuchen und das kommt ganz sicher wieder in Ordnung“, sagte der Arzt. Er wollte nicht, dass Alec jetzt in Panik verfiel, aber das passierte trotzdem. Wie konnte er denn seine Familie vergessen?

Keagan - KH - mittags

Zugegeben, er selbst verfiel auch in regelrechte Panik. Die Angst, dass er sich vielleicht niemals an sie alle und seine Vergangenheit erinnerte, blieb weiterhin bestehen. In der Medizin konnte man nie etwas mit hundertprozentiger Gewissheit voraussagen. "Bro, das wird schon. Ich glaub an dich", versuchte Keagan ihn nun trotz seiner eigenen Ängste aufzumuntern.

Alec, KH, mittags

Alec stand die Panik in den Augen geschrieben. Er wusste ja nicht, was er noch alles nicht mehr wusste. Er konnte ansonsten klar denken, ihm fielen auch alle Wörter ein, aber irgendwie wusste er nicht, wer ihm wichtig war und wer nicht. Da war gerade ein riesiges Loch in seinem Kopf. "Ruhen sie sich aus, das braucht Zeit", bat der Arzt. "Strengen sie sich nicht zu sehr an. Vielleicht lernen sie ihre Familie so einfach nochmal neu kennen", sagte der Arzt aufmunternd. Er machte nochmal kurze Tests, leuchtete Alec in die Augen und schaute wie seine Reaktion war. "Das sieht so weit alles gut aus", meinte der Arzt nun. Er winkte die Eltern jetzt dennoch aus dem Raum, um in Ruhe mit ihnen zu reden.

Keagan - KH - mittags

Während ihre Eltern draußen waren, blieb Keagan bei Alec im Zimmer. "Bruderherz...", begann er und lächelte leicht. "Du hast uns allen nen ganz schönen Schrecken engejagt. Aber...ich bin froh, dass du wieder wach bist", seine Augen waren glasig und er stützte sich leicht auf dem Geländer des Krankenbetts ab.

Alec, KH; mittags

Alec war mit der Aussage ein wenig überfordert. "Ich erinnere mich nicht mehr was passiert ist. Ich wollte das sicher nicht", sagte Alec jetzt. "Ich wollte nicht, dass sich irgendwer sorgte", sagte Alec gleich. Das wusste er gleich. Sorgen sollte sich doch niemand um ihn machen müssen, deshalb hielt er sich auch immer so an Regeln.

Keagan - KH - mittags

Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. "Nein, nein. Du bist der Letzte, der irgendwem Sorgen bereiten will", stimmte er ihm zu. "Was das betrifft bist du das komplette Gegenteil von mir. Du bist der, der die Wogen glättet und immer das richtige tut", grinste er. "Manchmal unglaublich, dass wir Zwillinge sind..."

Alec, KH, mittags

„Zwillinge...“, wiederholte er jetzt und nahm die Informationen alle so auf, aber nichts kam ihm bekannt vor. „Sehen wir auch anders aus?“, fragte Alec jetzt. Das konnte er sich gerade auch nicht so richtig vorstellen. Er wusste es wirklich nicht besser gerade .

Keagan - KH - mittags

"Uhm...ja. Keine eineiigen Zwillinge. Dabei hätte das so einige Vorteile", antwortete er schmunzelnd. "Aber wir sind beide seeehr gutaussehend", fügte er dann hinzu. Typisch Keagan.

Alec, KH, mittags

Alec belächelte das in typischer Alec Manier. „Ihr seid nicht sauer auf mich oder so?“, fragte er jetzt. Offensichtlich hatte r allen ganz schöne Umstände gemacht. „Ich meine es gibt ja schönere Orte als ein Krankenhaus“, sagte Alec jetzt. Wenn er hier so lange schon lag, war es nicht selbstverständlich, dass sie alle hier waren.

Keagan - KH - mittags

Er konnte nicht anders als lachen. "Lustig, dass du das sagst. Vor einigen Wochen war noch ich derjenige, der in genau diesem Krankenhaus gelegen hatte und du warst derjenige, der mich besucht hat", er musste grinsen, bevor er wieder ernster wurde. "Hab damals nur nicht gedacht, dass du mir demnächst nacheiferst, Brudi", fügte er bedrückt hinzu. Okay, er wollte ihn jetzt nicht belasten, indem er hier groß emotional wurde. "Keiner ist sauer auf dich. Wir sind gerade alle sehr froh über deinen Verlauf", beantwortete er nun also ruhig seine Frage.

Alec, KH, mittags

„Ich bin irgendwie noch ziemlich müde“, stellte Alec fest. „Komisch wenn ich doch die letzten Wochen nichts anderes getan hab“, sagte Alec. Das alles strengte ihn total an. „Ihr kommt doch wieder oder?“, fragte er jetzt trotzdem etwas besorgt.

Keagan - KH - mittags

"Natürlich, keine Frage", antwortete er. "Wir waren täglich hier, daran wird sich nichts ändern", fügte er hinzu und tätschelte Alecs Hand. "Mach dir keine Sorgen. Das kommt alles wieder zum alten. Es braucht nur manchmal etwas Zeit...", er raffte sich zu einem sanften zuversichtlichen Lächeln auf.

Alec, kh, mittags

Alec sah ihn nickend an. „Okay, Familie ist doch wichtig“, sagte Alec und sah ihn sanft an. „Ich schlaf einfach noch ein bisschen“, sagte Alec. Ihm fielen einfach vor Erschöpfung die Augen zu.

Naomi - KH - nachmittags

Sie klopfte an die Tür und ging dann vorsichtig hinein. Gerade war kein Besuch da, das war gut. Und Alec schien nicht wach zu sein, also stellte sie ihre Tasche auf dem Stuhl ab und griff sanft nach seiner Hand. Bis auf das Piepen der Maschinen war alles still.

Alec, KH, nachmittags

Alec hatte bis eben geschlafen, doch er wurde wach, als jemand seine Hand nahm. Er öffnete die Augen und sah wieder ein fremdes Gesicht. „Äh hi“, sagte Alec leise und wieder war seine Stimme ganz trocken. Nun könnte er sich aber schon selbst das trinken nehmen.

Naomi - KH - nachmittags

"Hiiii!", entgegnete sie freudig überrascht und lächelte. "Oh mein Gott, du bist wach!", stieß sie aus und strich ihm mit einer Hand über Stirn und Haare. Nachdem er fertig getrunken hatte, beugte sie sich hinunter und küsste ihn liebevoll und erleichtert auf die Lippen.

Alec, KH, nachmittags

„Woah woah woah“, sagte Alec gleich entsetzt, wich zurück und sag sie erschrocken an. Was sollte das denn werden? „Ich weiß nicht wer du bist“, sagte Alec dann. „Was soll das?“, fragte er. Warum
War denn sein Bruder jetzt nicht da. Der schien cool damit zu sein.