My Memory of You - Lexie und Keagans First Kiss

My Memory of You


Lexie war auf dem Weg zu der Party bei Jackson. Sie trug ihr Lieblingsoutfit, hatte sich zurecht gemacht und fühlte sich gut. Natürlich ging sie nicht alleine dorthin, sondern mit ihrem besten Freund Keagan, mit dem sie eigentlich ständig abhing. Sie waren jetzt seit knapp einem Jahr befreundet, weil sie es cool fand, dass er Musik machte und einfach so locker war. Viele Jungs in ihrem Alter waren einfach albern, aber Keagan nicht. Sie mochte, dass er anders war und sie über alles reden konnten. Natürlich hatte sie auch Freundinnen, aber mit Keagan war alles irgendwie immer einfacher. Sie begab sich jetzt direkt zu ihrem Treffpunkt. Keagan war bereits da und flirtete mit irgendeinem Mädchen, worüber Lexie nur mit den Augen rollte. Er schickte sie aber artig weg, als Lexie kam und schenkte ihr eine Umarmung. „Du legst ja jetzt schon los“,meinte Lexie amüsiert. „Je mehr Übung desto besser“, sagte Keagan grinsend. Lexie rollte wieder mit den Augen. „Dank dir, bin ich jetzt wirklich davon überzeugt, dass es wie Liebe gar nicht wirklich gibt“, sagte Lexie gleich. „Bist du eifersüchtig?“, fragte Keagan amüsiert. „Oh ja, bitte nimm mich in deine starken Arme und lass mich nie wieder los“, lachte Lexie und schüttelte dann mit dem Kuss. „Nein,mal im ernst...es geht doch nur um das eine. Man bildet sich vielleicht ein, dass man irgendwann den richtigen küsst, aber sowas wie ein kribbeln oder knistern in der Luft, das ist doch alles nur ein Mythos“, meinte Lexie überzeugt. „Also wenn es so was gibt, dann müsste ich es ja heute finden“, scherzte Keagan. „Ja, du knutscht dich wieder durch die ganze Party, du Herzensbrecher“, sagte Lexie wissend. Keagan grinste mit seinem typischen breiten Grinsen. „Versuch es doch auch mal“, schlug er vor. „Ja, klar...und weil ich ein Mädchen bin, bin ich dann morgen die neue Schulschlampe...nein, danke“, sagte Lexie gleich. Sie war doch gerade mal 14, da ruinierte sie sich nicht schon den Ruf. Sie hatte ja schon oft geknutscht, aber unter ihren Voraussetzungen. Das belächelte sie also nur. Sie wollte heute Abend einfach tanzen und Spaß haben. Ans Knutschen dachte sie nicht, aber gegens flirten hatte sie nichts.


Jetzt stützten sie sich ins Vergnügen und betraten das Haus von Jackson. Dieser war eigentlich ein Streber und so gar nicht beliebt, aber seine Partys waren die Besten. Jeder sprach darüber. Es gab laute Musik, Getränke mit Schwips und die Cops kamen nie, weil sein Dad dafür sorgte, dass sie in Ruhe gelassen wurden. Das war die perfekte Party. Die Musik war schon ziemlich gut und sie verschafften sich erst einmal einen Überblick. Die Getränke holten sie sich noch zusammen und dann war Keagan erst mal verschwunden. Lexie störte das nicht, sie machte ihr Ding. Sie ging raus in den Garten, wo einige Leute im Pool herum sprangen. Lexie beobachtete ein paar von den Sportlern, denn gut sahen die ja schon aus. Leider waren sie total hirnlos und gar nicht ihr Ding. Sie ging also wieder ins Haus und tanzte dort mit ein paar Mädels. Das beschäftigte sie erst einmal eine Weile und sie vergaß alles um sich herum. Sie holte sich auch immer mal wieder was zu trinken und merkte schon, dass der Schwips so langsam bei ihr wirkte. Aber sie war immer noch klar und nur ein wenig angeheitert. Das war auch der Grund warum sie sich auf eins dieser Partyspiele einließ. Flaschendrehen! Ehe sie sich versaß, sah sie auf dem Boden mit einer Gruppe Jugendlicher und kicherte mit zwei Mädchen über die Jungs. Keagan war auch dabei und natürlich hoffte jeder, dass die Flasche auf ihn fiel. Bei ihr war das anders. Sie hätte jeden anderen lieber geküsst, als ihn. Er war immerhin ihr bester Freund und das war schräg. Das war doch sicherlich als wenn man seinen Bruder küsste. Keagan war cool wie immer und staubte zufrieden grinsend ein paar Küsse ab, was er sichtlich genoss. Er mochte die Aufmerksamkeit der Mädchen und Lexie rollte immer wieder typisch mit ihren Augen.


Schließlich fiel die Flasche auf sie und sie musste eins der Mädchen küssen. Natürlich gab das Applaus und Jubel, aber Lexie machte sich darauf recht wenig. Es war doch nur ein Kuss und sie verzog diesen grinsend mit dem anderen Mädchen, einfach nur um die Jungs ein wenig verrückt zu machen. Es hatte wohl niemand gedacht, dass sie das wirklich taten. Lässig fuhr sie sich danach durchs Haar und drehte die Flasche nun selbst. Das war schon totaler Nervenkitzel, weil man ja doch wusste, dass es jetzt einen so oder so traf, egal wo die Flasche stehen blieb. Grinsend schaute sie in die anderen Gesichter der Mitspieler. Um cool zu wirken, bewegte sie sich lässig zur Musik, während die Flasche sich drehte und drehte. Dann blieb sie schließlich stehen und zeigte auf keinen anderen als Keagan. Sie schluckte kurz und sah jetzt zu ihm rüber. Die Farbe wich ihm gerade total aus dem Gesicht. Offensichtlich fand er die Vorstellung sie zu küssen auch ziemlich abstoßend. Das nahm sie ihm nicht übel, denn es ging ihr ja irgendwie nicht anders. Im Gegensatz zu ihr hatte er aber nen Ruf zu verlieren. „Also...“,fing er an und sie merkte gleich, dass er sich da raus reden wollte. „Ja, also“, wiederholte Lexie und krabbelte zu ihm rüber. „Küssen, küssen, küssen“, riefen die anderen jetzt, die deutlich mehr angetrunken waren, als sie es war. „Ist doch nichts dabei“, sagte Lexie cool und legte ihre Hände an seine Wangen und küsste ihn jetzt einfach. Sie wollte daraus keine große Sachen machen, doch kaum spürte sie seine Lippen auf ihren, war irgendwie nichts mehr cool. Es war ein einfacher kuss und trotzdem hatte sie das Gefühl,als wenn ihre Lippen kribbelten und sie bekam so ein warmes Gefühl im Bauch. Langsam wich sie zurück und sah ihm in die Augen, da ging plötzlich das Licht aus.


Stromausfall. Alle bekamen Panik und sprangen auf. Auch Lexie stand auf und entfernte sich von Keagan. Ihre Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit und sie suchte sich einfach den Weg aus dem Wohnzimmer und erst einmal weit weg von hier. Was war das denn gerade gewesen? Lexie musste erst einmal durchatmen und vor allem brauchte sie jetzt gerade erst mal einen Moment für sie, bevor sie Keagan wieder gegenüber trat. Jetzt musste sie ja überlegen, wie sie aus dieser Nummer wieder raus kam. So etwas war ihr noch nie passiert.

Krass wie das ganze Leben auf der Party durch einen Stromausfall lahm gelegt wurde: Kein Licht, keine Musik, keine Elektronik. Die Atmosphäre war plötzlich eine ganz andere. Eben noch hatte er Lexie in die Augen gesehen, da ging das Licht aus und die Unruhe um ihn herum an. Er erhob sich vom Boden und ging in die Küche, um sich einen weiteren Drink zu holen, doch der Kühlschrank war vollkommen leer geräumt - er war wohl nicht der erste, der einen gebraucht hatte. Seufzend stellte er seinen Becher zu den anderen rumliegenden auf den Theken und fuhr sich durch die Haare. Als er planlos durch das Haus ging, schmiegte sich eines der Mädchen an ihn, küsste sich an seinen Hals und brabbelte etwas von 'gemeinsam hochgehen und Spaß haben'. Mit einem 'Warte hier' stellte er sie an eine Wand und sie lächelte zufrieden und betrunken vor sich hin, als er sich von ihr entfernte. Da konnte sie lange warten, denn er hatte nicht vor, irgendwas mit ihr anzustellen. In seinem Kopf war gerade alles ziemlich durcheinander, aber etwas ließ ihn unterschwellig auf die Suche nach Lexie gehen. Als er sie unten und am Pool nicht finden konnte, begab er sich in den ersten Stock und öffnete die Tür zum Gästezimmer und ging hinein, bevor er sie wieder hinter sich schloß und kurz mit dem Rücken daran lehnte. Bei Parties hier wurde für gewöhnlich das Schlafzimmer von Jacksons Eltern besetzt, also freute er sich, dass das Gästezimmer wie üblich frei war. Lag wahrscheinlich auch daran, dass viele nun dank des Stromausfalls die Party verließen, weil die Stimmung dahin war. Hier konnte er sich mal kurz zurückziehen und in Ruhe nachdenken, dann konnte er nochmal auf die Suche nach Lexie gehen. Er ging einige Schritte ins Zimmer, das bis auf das Mondlicht, das durch die Fenster hineinfiel, relativ dunkel war. Plötzlich entdeckte er eine Silhouette in der Dunkelheit, die auf dem Boden saß und an das Bett lehnte. "Lexie?", meinte er nun überrascht und wurde nun doch leicht nervös.

Lexie hatte sich nach oben verzogen, weil unten irgendwie alles chaotisch war. Ihr Handy war ihre Lichtquelle, damit sie das Gästezimmer ohne Probleme fand. Hier war es ruhig und sie konnte einfach kurz durchatmen. Es ging doch nicht, dass sie sich in Keagan verliebte. Er war doch ihr bester Freund und sie erzählte ihm alles. Sie wusste, wie viele Mädchen er geküsst hatte, welche Unterwäsche er trug und über welche Dinge er mit seinem Bruder stritt. Es lag ganz sicher am Alkohol, dass sich dieser Kuss so seltsam angefühlt hatte. Plötzlich öffnete sich die Tür und jemand kam herein. Sie verhielt sich einfach ganz leise und hoffte, dass die Person wieder verschwand. Doch dem war nicht so. Kurz war stille, dann vernahm sie keagans stimme. Oh nein! „Oh hey“, sagte Lexie. „Es war mir zu durcheinander da unten... ich bräuchte mal nen Moment Ruhe“, sagte Lexie. „Ich kann dich auch alleine lassen“, sagte sie nun und erhob sich vom Boden. Offensichtlich hatte er ja die gleiche Idee gehabt wie sie. „Welches Mädchen kommt denn gleich nach?“, fragte Lexie dann. Das war doch sicher der Grund warum er hier war. Er brauchte doch keine Ruhe. Irgendwie wollte sie sich ihn aber gerade nicht mit einem anderen Mädchen vorstellen. Da wurde Ihr gleich ganz schlecht.

"Mädchen?", wiederholte er verwirrt. Ah natürlich, das meinte sie. Er war ja immerhin bekannt dafür, dass er eines nach dem anderen abschleppte. "Es kommt keines nach. Ich mein, unten wartet zwar eines, aber...ich hab ihr eigentlich nur gesagt, dass...- is egal, spielt keine Rolle", laberte er und sah sie im Dunkel an. "Jedenfalls...eigentlich bin ich auch gerade auf der Suche nach Ruhe, aber was spricht  dagegen, dass wir beide in einem Raum Ruhe finden? Hn?", er lächelte leicht. Sie konnte ja ihren Gedanken abhängen und er seinen, das war ja keine laute störende Aktivität.

Lexie nickte, wenn auch ein wenig geistesabwesend. Sie ging wieder nen Schritt zurück und setzte sich dann wieder auf den Boden. Tja, nun saßen sie da. Ob er nochmal was sagen würde? Irgendwie hoffte sie ja drauf, aber irgendwie auch nicht. Für ihn war es sicher nicht so einmalig gewesen. Sie wusste ja selbst nicht, woran es lag. Sie konnte ihn doch aber auch nicht bitten das zu wiederholen, nur um sicher zu sein.

Sie saßen bestimmt zwei Minuten nebeneinander, wo sie einfach nur schwiegen. Dann linste Keagan vorsichtig und möglichst unauffällig zu Lexie, um ihre Körpersprache zu lesen und einordnen zu können. "Hey, uhm...sag mal, die Sache vorhin...", er lehnte sich über sein aufgestelltes Bein, "...fandest du sie nicht auch irgendwie...", er suchte nach dem richtigen Wort, mit dem er nicht zu viel sagte. "...merkwürdig?", er zog die Brauen zusammen und sah nun erwartungsvoll in ihre Richtung.

Er nannte den Kuss also merkwürdig? Na das ging ja gut los. „Wenn du mir jetzt sagen willst, dass ich nicht küssen kann, dann lass es lieber. „, sagte Lexie nun. „Wir sind beste Freunde, natürlich war das seltsam“, versuchte Lexie jetzt einfach cool zu sein. Oh man, wieso fühlte sich das jetzt so komisch an? Sie wollte gerade irgendwie nur aus der Situation flüchten. Das machte es doch gerade irgendwie nur noch seltsamer und sie merkte, wie sie sich total verkrampfte. Jetzt wäre es ihr doch lieber gewesen, wenn er nichts dazu gesagt hätte.

"Ja...", fing er zustimmend an, bevor er seine Antwort direkt wieder revidierte, "...nein. Seltsam nicht im Sinne von...", er unterbrach sich selbst und begann erneut, "...seltsam im Sinne von...", er gestikulierte suchend mit der Hand, "...unerwartet anders. Der Kuss war unerwartet anders", meinte er. Ergab das Sinn? Er hätte vielleicht 'positiv anders' sagen sollen, aber so schnell wie sie vorhin abgehauen war, musste er davon ausgehen, dass sie das möglicherweise nicht so sah wie er. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sie im Dunkel des Stromausfalls nämlich weiter geküsst. Und er wollte nicht zu viel sagen, um nicht ihre Freundschaft kaputt zu machen.

Lexie seufzte im Dunkeln, weil sie gerade nicht wusste, wie er jetzt wirklich dachte. „Es kommt doch nicht wieder vor“, sagte Lexie jetzt. „Oder?“, fragte sie unsicher nach und linste vorsichtig in seine Richtung. Wieso machte sie das so unsicher? Das war sie doch sonst nicht. Eigentlich wusste sie, was sie wollte und nahm es sich dann auch. Aber bei keagan würde sie plötzlich unsicher. Es stand ja so viel auf dem Spiel. Ihre Freundschaft zum Beispiel.

Keagan entging nicht, dass sie zu ihm rüberlinste, also sah er nun auch zu ihr rüber. "Ich weiß nicht...", entgegnete er unsicher und es entstand ein kurzer Moment der Stille. "Vielleicht...", überlegend biss er sich auf die Unterlippe, bevor er sich ein Herz fasste und mit seinen Gedanken rausrückte. "...sollten wir das einfach wiederholen. Um...", er zuckte mit den Schultern, "...Klarheit zu bekommen?", es war mehr eine Frage als eine Aussage - wie er es eigentlich ursprünglich ausdrücken wollte.

Lexie sah ihn unsicher an. „Dann können wir das einfach abhaken“, meinte Lexie nickend und war sich sicher, dass ein zweiter Kuss sie garantiert davon abbringen würde, weiterhin so verwirrt zu sein. Die Magie war sicherlich verflogen und sie könnte weiter machen nicht an sowas wie Liebe zu glauben. „Also eine Wiederholung... und dann vergessen wir das einfach“, sagte Lexie nun entschlossen. Das klang doch nach einem Plan. Es musste sich zwischen ihnen ja gar nichts ändern.

"Genau." Keagan nickte zustimmend, bevor er sich ihr mit dem ganzen Körper zuwendete. Er stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab und näherte sich mit seinem Gesicht dem ihren. Kurz vor ihren Lippen sah er nochmal Bestätigung suchend in ihre Augen, in denen das spärliche Licht schimmerte, bevor er seine andere Hand in ihren Nacken legte und sie schließlich küsste, wie er das sonst bei den anderen Mädels tat.

Lexie hielt kurz vorher die Luft an. Irgendwie war sie total nervös und eigentlich war sie das seit ihrem ersten Kuss nicht mehr gewesen. Küssen war für sie eigentlich keine große Sache gewesen. Gerade stellte er alles auf den Kopf. Als sich ihre Lippen berührten, schlossen sich ihre Augen automatisch. Ihre Lippen kribbelten zwar nicht wieder so, aber das Gefühl in ihrem Bauch war wieder da. So ein warmes und angenehmes Gefühl, dass sich ein wenig so anfühlte, als wenn ein Schmetterling mit den flügeln schlug. Der Kuss war irgendwie schön und ganz automatisch legte sie ihre Hände wieder an seine Wangen und intensivierte diesen jetzt, in dem sie mit ihrer Zunge seine vorsichtige begrüßte. Dabei wurde das Gefühl in ihrem Bauch nur noch stärker, wie bei tausend kleinen Elektroimpulsen, die durch ihren Körper zuckten.

Spätestens jetzt dachte er über gar nichts mehr nach; die Sorgen, die er sich gerade eben noch gemacht hatte, waren wie weggeblasen. Es war mehr dieser Jetzt oder Nie Gedanke, der Überhand nahm. Würde ihre Freundschaft darunter leiden? Möglich. Aber das gerade, das was er fühlte, war anders als sonst und er wollte nicht, dass das so schnell aufhörte. Er ging mit ihr ganz automatisch in den von ihr initiierten leidenschaftlicheren Zungenkuss über, ließ seine eine Hand von ihrem Nacken runter zu ihrem Rücken gleiten, bevor er sie vorsichtig drehte und auf den Boden legte, wobei er nicht von ihr abließ. Nun waren sie auch nicht mehr im Schatten des Bettes.

Lexie vergrub ihre Hände jetzt in seinen Haaren und seufzte leise in den Kuss hinein. Nein, das sollte gerade nicht aufhören, ganz egal wie kompliziert es die Sache vielleicht machte. Dieser Moment war perfekt. Es störte sie auch gerade gar nicht auf dem Boden zu liegen. Es war dadurch nicht unbequem, so lange er bei ihr war und nicht aufhörte sie so innig zu küssen. Irgendwie musste sie dann nur mal wieder Luft holen, weil sie das Atmen dabei irgendwie gerade vergessen hatte. Ihre Wangen waren gerötet und sie sah ihm atemlos in die Augen.

Er ließ ihr die Zeit zum Luftholen und hielt ihrem Blick stand, während er ebenfalls unruhiger als sonst atmete und lächeln musste, als er so auf sie hinuntersah. Plötzlich ging die Tür auf und ein Typ mit einem Mädchen sah hinein. "Oh, okay, hier is besetzt...", hörte man den Typen sagen, bevor er die Tür wieder mit einem Rumms schloß. Keagan hatte aufgeschaut und wendete sich nun wieder Lexie zu, wobei ein Grinsen aufzog. "Hätte wohl abschließen sollen...", bemerkte er nun und verlor sich in ihren Augen.

Bei der Störung war Lexie ganz schön zusammen gezuckt. Sie hatte schon gedacht, dass er die Tür abgeschlossen hatte. Was wenn sie sich noch mehr in dem Kuss verloren hätten? „Na noch war meine Hand ja nicht in deiner Hose“, Scherze Lexie. Schmutzige Witze waren nichts Neues für sie zwei, aber für gewöhnlich drehten die sich nicht um sie selbst. Das war jetzt gerade wirklich ein wenig komisch. Wie schnell sich doch sowa ändern konnte. Eben war sie noch mit der Absicht her gekommen ihm den Rücken frei zu halten, wenn er mit nem Mädchen verschwand und jetzt wollte sie das Mädchen sein? Das hörte sich auch in ihrem Kopf immer noch total verrückt an.

"Ouuuh, achsoooo", entgegnete er übertrieben. "Wie stehen denn die Chancen, dass das noch passiert? Vielleicht sollte ich jetzt doch besser abschließen, hn?", er hob die Augenbrauen und grinste schief. Ihm war gerade nicht klar, dass das zwischen ihnen beiden bereits eine ganz andere Dynamik angenommen hatte, er war noch viel zu sehr im Moment gefangen.

"Denkst du ich trau mich das nicht?", fragte Lexie ihn jetzt, weil er sich ja eher darüber amüsierte, als sie ernst zu nehmen. Bis jetzt schien er sie ja nicht wirklich unbedingt auf Grund ihrer weiblichen Reize wahrgenommen zu haben, aber sowas ließ sich ja ändern. Lexie war schon sehr selbstbewusst, was ihren Körper anging und sie war auch nicht schüchtern, wenn es darum ging sich auszuprobieren. Sie ging mit sexualität überhaupt nicht verklemmt herum, so wie das manch andere Mädchen noch in ihrem Alter taten. Sie war neugierig und wären die Typen nicht manchmal alle irgendwie doof, hätte sie vermutlich auch schon längst ihre Unschuld verloren. "Wenn du mich so herausforderst, ja...dann solltest du wohl die Tür abschließen", sagte Lexie nun.

Er sah sie einen Moment lang noch grinsend an, bevor er aufstand, zur Tür ging und diese mit einer Handbewegung schloß. Dann kam er zurück zu ihr und hielt ihr beide Hände hin, die sie ergriff, dann zog er sie vom Boden hoch und legte ihre Arme um seinen Hals. Er ließ seine Nase an ihrem Hals hochgleiten und er merkte wie ein Schauer über ihre Haut zog. Anschließend legte er seine Hände an ihren Hintern, nahm sie ruckartig hoch, sodass sie sich nun auf seiner Hüfte befand, küsste sie einmal leidenschaftlich, während er einen Schritt aufs Bett zu machte und sie dann vorsichtig darauf ablegte. Vor dem Bett blieb er nun stehen und sah schmunzelnd zu ihr hinunter. Sie sah ziemlich süß und gleichzeitig heiß aus, mit ihrer störrischen Haarsträhne im Gesicht.

Lexie sah zu ihm hoch. Sie mochte es, wenn er sie so ansah. Irgendwie schien er sie gerade das erste mal so richtig zu betrachten und sie fühlte sich nicht unwohl damit. Gern wäre sie jetzt irgendwie sexy gewesen, aber es war schwer sexy zu sein, wenn man noch gar nicht so richtig wusste,was der andere als sexy empfand. Sie räkelte sich jetzt ein wenig für ihn, biss sich auf die Lippe und zog ihr Top am Bauch ein wenig nach oben. Nackte Haut konnte ja nicht schaden. "Was und jetzt lässt du mich hier so liegen? Willst du nicht lieber zu mir kommen?", fragte Lexie ihn dann und winkte ihn mit einem Finger zu sich. Sie wusste, dass sowas auch neu für ihn war,wenn sich da in den letzten Tagen jedenfalls nichts geändert hatte, von dem sie nicht wusste.

Keagan grinste und sah dabei kurz zur Seite, bevor er sich über ihr abstützte und vorgab, sie zu küssen, sich aber nur ihren Lippen näherte ohne diese zu berühren und dann bewusst wieder zurückwich. Er hatte ihren sehnlichen Blick sehen wollen und schmunzelte nun amüsiert über ihre Reaktion, als sie merkte, dass es zu keinem Kuss gekommen war. "Ups, Programmierungsfehler...", raunte er ihr nun zu und leckte sich danach demonstrativ lasziv über die Lippen.

Lexie seufzte frustriert. Was sollte das denn werden? Versuchte er jetzt mit ihr zu spielen? Sie war doch keins von diesen Mädchen. Immerhin war sie seine beste Freundin. "Machst du jetzt nen Rückzieher? Schon gut, dein Geheimnis ist bei mir sicher",sagte Lexie und schaute ihn dabei fragend an. Vielleicht wollte er das hier ja auch noch nicht. Knutschen war eine Sache, aber sich auch sonst körperlich näher zu kommen eine ganz andere. Machte sie ihn etwa unsicher?

"Nein, Dummerchen. Das nennt sich Vorspiel", lachte er und strich ihr die Strähne aus dem Gesicht. "Willst du nen Rückzieher machen?", stellte er die Gegenfrage. "Ich mein, wär schon ganz nett, wenn du mir auch ein wenig entgegenkommen könntest", fügte er hinzu, gab ihr einen Halskuss und fuhr mit seinen Händen unter ihr Top.

"Ich hab keine Angst", sagte Lexie direkt und biss sich wieder auf die Lippe. Jetzt wo er ihre Haut berührte, spürte sie wieder dieses nicht ganz definierbare Gefühl in ihrem Bauch. "Ich soll dir also entgegen kommen, hm? Vielleicht so?", fragte Lexie und setzte sich ein wenig auf, um sich ihr Top über den Kopf zu ziehen. Sie trug einen türkisfarbenden BH. Okay,den Anblick kannte er ja soweit noch aus dem Schwimmbad, falls er sie denn da überhaupt so wahrgenommen hatte.