Memories of You - Part 20

Lexie/Alec, zu Hause, mittags

Lexie war gerade so durcheinander. Was verschwieg Keagan ihr? Sie ahnte gleich, dass sie ihn doch in größere Schwierigkeiten gebracht hate, als gedacht. Er versuchte wieder sie zu schützen. Alec schmiss ihr jetzt ihre Sachen entgegen, sie sie gerade so fangen konnte und sich zwingen musste, dabei keine Miene zu verziehen, als sie gegen ihren nrustkorb tragen. „Man sieht ja, wie viel Reue in dir steckt. Du vögelst hier rum, während sie sich schon längst was angetan haben könnte. Du hast echt kein gewissen. Wie kannst du behaupten, dass du kaya liebst, wenn sie dir offensichtlich so total egal ist. Dieses Mädchen hat alles für dich getan. Sie hat Nächte lang mir die für die Prüfungen gelernt, damit du gute Noten schreibst, sie kümmert sich um dich, wenn du krank bist, sie bringt dir Frühstück ans Bett...und vor allem hat sie uns als Freunde zusammen gebracht. Du schmeißt das alles hin für etwas, dass dir noch nie gut getan hat und nur Ärger bedeutet.“, sagte Alec immer noch so aufgebracht. Er redete sich gefühlt immer mehr in Rage, aber es musste einfach alles raus. Da war nicht nur Wut in ihm, denn er machte sich auch sorgen um kaya und seinen Bruder. Das waren mit die wichtigsten Menschen für ihn. Er wollte nicht, dass sich etwas änderte. Das war das beste, was bis jetzt für ihn passiert war. Er fühlte sich endlich zu Hause, hatte Freunde, ja sogar ne Freundin. Er wollte nichts davon verlieren und er verstand nicht, wie sein Bruder alles einfach den Hunden zum Frass hinwarf. Lexie war ihm damals doch gar nicht so wichtig gewesen. Jedenfalls hatte er das nie gezeigt vor seiner Familie. Kaya hingegen gehörte zur Familie. Ihre Eltern liebten sie, sie übernachtete hier regelmäßig und erhellte das Haus mit ihrem Lachen. „Ich sollte besser gehen“, sagte Lexie jetzt leise und packte ihre wenigen Sachen in den Rucksack. Das alles wühlte sie total auf und sie fühlte sich gerade so falsch hier. Gerade fühlte sie sich wirklich wie die böse hier und das wollte sie doch gar nicht sein.

Keagan - zuhause - mittags

"Lexie...", er nahm sie am Handgelenk, um sie davon abzuhalten, zu gehen. Nun sah er Alec an. "Ich muss dich wirklich bitten, dich zusammenzureißen. So schwarz/weiß wie du das hier darstellst, war es nie. Das ist absolut nicht fair, was du gerade abziehst", meinte er nun angepisst, aber ruhig. "Lexie, geh nicht. Bitte", er sah sie eindringlich an.

Lexie/Alex,zu Hause,mittags

"Ich bin nicht die Böse und ich weiß, wann ich irgendwo unerwünscht bin", sagte Lexie jetzt gleich. Das kam ja in letzter Zeit ständig vor und sie konnte gerade damit nicht umgehen,dass ihre sichere Bubble zerplatzte. "Nicht fair? Nicht fair ist es, dass ich vermutlich Hausarrest bekomme, weil ich die Schule schwänze, um Naomi zu Kaya zu fahren, damit die sie davon abhalten kann,was dummes zu tun. Das ist nicht fair. Du kannst nicht immer mit all dem Mist durchkommen, den du verzapfst. Ich hab dich oft genug gedeckt, aber dieses Mal nicht. Ich hab Mum und Dad schon angerufen", sagte Alec jetzt. Vermutlich waren sie gerade auf dem Weg hier her. Als Lexie das hörte, bekam sie nur noch mehr Panik.

Keagan - zuhause - mittags

"Du hast was? Du hast WAS, Alec?", wurde er nun laut. Das war doch nicht sein Erst? "Weißt du eigentlich was du damit anrichtest? Weißt du das? Einfach nur, weil ich mit einem Mädchen Schluss gemacht hab? Seit wann ist das verboten?", schrie er außer sich und gestikulierte dabei stark. Kaya war ihm nicht egal, aber Alec konnte nicht von ihm verlangen, ständig bei ihr zu sein, nachdem er Schluss gemacht hatte. Das funktionierte nicht. Und wenn er jetzt auch noch Lexie von hier verscheuchte...Alec wusste echt nicht, was für einen Schlamassel er jetzt herbeiführte.

Alec, zu Hause, mittags

"Tja, jetzt verstehst du wie sauer ich auf dich bin", sagte Alec jetzt und es war ihm total egal,ob Keagan jetzt auch sauer war. Es war einfach nicht richtig, wie er sich verhalten hatte. Er konnte nicht einfach so herzlos sein. Er hätte wenigstens ihnen Bescheid sagen müssen, damit sie sich um Kaya kümmern müssen. Er hätte vorher mit ihm reden können, damit sie eine Lösung gefunden hätten. Ja, Alec war auch sauer, dass er ihn dieses Mal nicht um Rat gefragt hatten.Das war doch inzwischen ihr Ding geworden.

Keagan - zuhause - mittags

"Du hast keine Ahnung wie sauer ich gerade bin!...", nuschelte Keagan wütend. "Dadurch dass du noch Mum und Dad auf den Plan gerufen hast---", er unterbrach sich und schüttelte den Kopf. "Du zerstörst damit mindestens zwei Leben...", er sah kurz zu Lexie, die zusammenpackte.

Alec, zu Hause,mittags/Lexie, bei Keagan, mittags

"Du wirst mir nochmal danken,dass ich dich vor noch mehr Blödsinn bewahre", meinte Alec jetzt aber und beharrte fest auf seinem Standpunkt. Lexie schloss jetzt ihren Rucksack und schulterte diesen. Sie sah Keagan kurz an, ehe sie ihren Blick senkte. "Es...tut mir leid",sagte sie zu ihm und ging jetzt eilig an Alec vorbei. Sie wollte jetzt auf keinen Fall vor den Jungs weinen.

Keagan - zuhause - mittags

"Lexie...", begann er unwohl, als sie auch schon aus dem Zimmer verschwand, Er wollte ihr instinktiv erstmal nacheilen, musste sich aber eingestehen, dass er sie nicht aufhalten sollte, da seine Eltern jeden Moment hier eintreffen konnten.Also machte er kurz eine Bewegung Richtung Tür, bevor er wieder zurückzuckte, seine Fäuste an die Stirn legte und durch das Zimmer wanderte.

Alec, zu Hause, mittags

Unten fiel die Tür ins Schloss. Einen Moment später ging sie wieder auf und ihre Mum kam ins Haus. Sie rief jetzt nach beiden Jungs. Oh das gab Ärger, aber für Beide.

Lexie, unterwegs, mittags

Lexie lief einfach die Straße entlang. Sie ging zurück zu ihrer Unterkunft, dort ließ man sie aber wissen, dass sie hier nicht mehr willkommen sei. Sie sollte sich im Heim melden, aber dort wollte sie nicht hin. Also zog sie los, kaufte sich essen von ihrem letzten geld und lief erst durch die Stadt, ehe ihr einfiel, dass sie sich ja in dem musterhaus verstecken konnte. Da war sie wenigstens sicher.

Keagan - zuhause - mittags

Lexie war eben erst gegangen und schon sorgte er sich wieder immens um sie. Als er seine Mum unten nach ihm und seinem Bruder rief, sah er Alec an. "Nach dir...", meinte er niedergeschlagen. Ihm war so gar nicht nach reden. Er wollte sich jetzt einfach nur ins Bett legen und schlafen, damit er sich nicht mit all den Problemen rumschlagen musste.

Alec, zu Hause, mittags

Wie er erwartet hatte, bekamen sie jetzt beide Ärger.Ihre Mum war sauer und schimpfte mit ihnen herum. Sie wollte die ganze Sache natürlich verstehen, also wollte sie wissen,was los war. Alec erklärte seine Sicht, aber seine Mum schickte ihn dann in sein Zimmer, damit sie in Ruhe mit Keagan reden konnte. Das nervte ihn total. So bekam er ja nichts mehr mit.

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Lexie, Musterhaus, abends

Bis jetzt war es im Musterhaus ganz chillig gewesen. Lexie hatte sich eins von Keagans Büchern genommen und einfach darin gelesen, um sich abzulenken. Doch jetzt wurde es dunkel draußen und auch dunkle im Musterhaus. Keagan schien hier noch nicht übernachtet zu haben, denn sowas wie Licht gab es nicht. Daran hatte sie natürlich auch nicht gedacht. Ihr Handyakku neigte sich jetzt auch langsam den Ende. Sie hatte hier drinnen eh keinen Empfang, deshalb wusste sie auch nicht, ob Keagan ihr geschrieben hatte. Vielleicht war das aber auch besser so. Wenn er wirklich wegen ihr ins Gefängnis musste, dann verdiente sie es wohl, dass sie hier alleine in einem dunklen, leeren Haus saß und nicht wusste, wie es weiter gehen sollte. Sie stoßte ihren Rucksack in eine Ecke,um es sich irgendwie ein wenig bequem zu machen. Keagans Jacke diente ihr als Decke. Da sie nach ihm roch, gab es ihr auch gleichzeitig Sicherheit. Doch jetzt, wo es hier irgendwie dunkel und unheimlich wurde und sie sich nicht mehr ablenken konnte, wurde ihr erst so richtig bewusst, was passiert war. Sie hatte Keagan wieder verloren. Es war einfach für einen Moment zu schön gewesen um wahr zu sein. Jetzt liefen ihr doch wieder die Tränen über die Wangen, dabei hatte sie sich doch gesagt,dass sie nicht mehr weinen wollte. Sie musste sich damit abfinden, dass sie auf sich alleine gestellt war und dass das eben auch bedeutete, dass ihr Leben so gut wie vorbei war. Wie ein Penner würde sie auf der Straße leben, wahrscheinlich bis der Winter kam und sie erfror oder verhungerte. Das war eine gruselige Vorstellung und die machte Lexie sehr verzweifelt.

Keagan - Musterhaus - abends

Er hatte noch ein langes unanagenehmes Gespräch mit seiner Mum gehabt, nachdem Lexie und Alec verschwunden waren. Daraufhin hatte er sich Gedanken gemacht, wo Lexie stecken könnte. Letztlich packte er sich einen Rucksack und suchte das Musterhaus auf. Es war dunkel, aber er kannte sich ja aus. Als er das Haus betrat, knipste er die Taschenlampe an und ging die Treppen hoch. "Lexie?", flüsterte er vorsichtig.

Lexie, Musterhaus, abends

Lexie zuckte erst einmal zusammen,als sie unten Geräusche hörte.Was wenn jetzt jemand kam? Wo sollte sie sich verstecken? Dann hörte sie seine Stimme und atmete erleichtert aus."Hier oben", rief sie leise zurück,blieb aber in ihrer Ecke sitzen. Es war ganz schön kalt und sie war froh,dass sie sich so gut eingemurmelt hatte.

Keagan - Musterhaus - abends

Als er ihre Stimme hörte, fiel ihm ein großer Stein vom Herzen. Es hätte ja auch gut sein können, dass sie woanders Unterschlupf gesucht hatte und viele andere Orte wären ihm nicht eingefallen. Er eilte die Treppe nun schneller hoch und erkannte ihre Silhouette im Dunkel. "Hey...", begrüßte er sie und überreichte ihr die Taschenlampe, bevor er seinen Rucksack runternahm und neben ihr auf dem Boden Platz nahm. "Hab dir einiges nützliches mitgebracht...", er begann das Zeug auszupacken.

Lexie, Musterhaus, abends

Lexie sah ihn einfach an. "Du hättest nicht kommen sollen...ich will dich nicht in noch mehr Schwierigkeiten bringen", sagte Lexie und beobachtete ihn, wie er seinen Rucksack entleerte. Natürlich war sie froh ihn zu sehen. Es gab keinen Menschen bei dem sie lieber war und doch war ihr jetzt bewusster als sonst,dass sie nicht gut für ihn war.

Keagan - Musterhaus - abends

"Nicht kommen sollen...und dich verhungern lassen?", er legte ihr nun verpacktes Essen hin. Dann schüttelte er den Kopf. "Kommt nicht infrage...", er packte weiter aus. "Ist dir denn warm genug?", erkundigte er sich.

Lexie, Musterhaus, abends

"Es geht schon, ich hab ja noch Sachen, die ich überziehen kann", sagte Lexie leise. Gut,dass ihr die meisten Klamotten inzwischen zu groß waren. Dann konnte sie sie ja einfach übereinander tragen. Das würde schon für genug Wärme sorgen, bis die Sonne wieder aufging. Sie wusste, dass das hier keine Dauerlösung war, aber sie wusste auch nicht, wie es für sie weiter gehen soll.

Keagan - Musterhaus - abends

Sein Blick fiel jetzt auf seine Jacke, die sie sich übergeworfen hatte. Er schmunzelte einfach nur und zog für sie nun auch noch eine seiner Bauwollkaputzenjacken aus dem Rucksack. "Viel mehr hat leider nicht reingepasst", bemerkte er nun.

Lexie, Musterhaus, abends

"Das ist doch schon mehr als genug", sagte Lexie gleich und sah ihn sanft an. Sie hatte so ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber.Das fraß sie innerlich auf. "Es tut mir leid", sagte sie jetzt wieder.Sie versuchte gerade wieder stark zu sein, aber ihr Stimme brach. Verdammt.

Keagan - Musterhaus - abends

"Nix muss dir leid tun", entgegnete er direkt. Er tat was er für richtig hielt. Nur weil sie ihm erzählt hatte, wie die Situation bei ihren Verwandten war und er daraufhin eingeschritten war, lud sie keine Schuld auf sich. "Hör mal, ich muss gleich wieder gehen, damit mein Verschwinden nicht auffällt. Aber ich komm wieder...", versprach er und sah sie sanft an.

Lexie, Musterhaus, abends

Lexie hätte ihn so gern gebten bei ihr zu bleiben,aber stattdessen nickte sie."Okay, na klar...danke für die Sachen", sagte Lexie leise.Sie sah ihn dankbar an und hätte ihm wirklich gern noch einen Kuss gegeben, aber biss sich stattdessen auf die Lippe. "Pass auf dich auf", bat sie ihn dann noch.

Keagan - Musterhaus - abends

Er nickte, zog den Reißverschluss seines leeren Rucksacks zu und erhob sich. Dann beugte er sich wieder ein Stück weit runter und platzierte einen Kuss auf ihrem Mund, bevor er ihr aufmuntern durch die Haare wuschelte. "Pass auch du gut auf dich auf, ja?", er warf sich den Rucksack über und eilte ohne Taschenlampe die Treppe runter.

Lexie, Musterhaus, abends

"Machs gut, Keagan", flüsterte sie noch leise in die Dunkelheit. Sie wischte sich wieder ne Träne aus dem Augenwinkel und schaute dann, was er ihr mitgebracht hatte. Das musste sie sich erst einmal gut einteilen.Seinen Hoodie zog sie gleich über, denn damit war es einfach wärmer und er roch noch viel mehr nach ihm,als es die Jacke tat. So fühlte sie sich irgendwie weniger alleine und sicherer.